Impressionismus vs. Expressionismus: Der große Vergleich

Heute zeigen wir dir die Unterschiede zwischen Impressionismus und Expressionismus.

Impressionismus und Expressionismus sind wichtige Stilrichtungen der Kunstgeschichte. Doch obwohl die meisten die Namen dieser Stile zwar kennen, wissen die wenigsten genau, was es damit auf sich hat.

Wir zeigen dir heute kompakt, was Impressionismus vs. Expressionismus ausmacht. Außerdem zeigen wir dir natürlich die Unterschiede zwischen Impressionismus und Expressionismus.

Die folgenden Inhalte führen dich durch den Beitrag:

Was ist der Unterschied zwischen Impressionismus und Expressionismus?

Das macht den Impressionismus aus

Das ist typisch für den Expressionismus

Impressionismus vs. Expressionismus: Fazit

Was ist der Unterschied zwischen Impressionismus und Expressionismus?

Grundsätzlich handelt es sich um zwei völlig unterschiedliche Stilrichtungen der Kunstgeschichte. 

Der Unterschied zwischen Impressionismus und Expressionismus ist damit vor allem der, dass beide unterschiedliche Herangehensweisen ans Kunstschaffen darstellen.

Allerdings sind die Gemeinsamkeiten zwischen den Stilen fast größer als die Unterschiede: Denn sowohl Impressionismus als auch Expressionismus entstanden im 19. Jahrhundert als Gegenbewegung zum damals vorherrschenden Naturalismus.

Der Naturalismus war eine Kunstrichtung, bei der es vor allem um hochgradig realistische Darstellungen ging.

Impressionismus und Expressionismus ist damit gemein, dass sie eine Gegenbewegung zum damals vorherrschenden Kunststil bilden wollten. Ihre Vorgehensweise unterscheidet sich aber.

Das macht den Impressionismus aus

Um zu verstehen, was Impressionismus und Expressionismus unterscheidet, ist es am einfachsten, dir die beiden Richtungen im kurzen Überblick vorzustellen.

Beginnen wir mit dem Impressionismus. Impressionistische Darstellungen wirken auf den ersten Blick oft sehr idyllisch. Natur und Menschen sind beliebte Motive.

Im Gegensatz zum Naturalismus wollte der Impressionismus die Flüchtigkeit des Moments in den Mittelpunkt rücken.

Der Künstler versuchte also nicht, die Szenerie möglichst realistisch abzubilden. Vielmehr war das Ziel, den Eindruck des vergänglichen Moments so getreu wie möglich einzufangen.

Damit war im Impressionismus nicht nur das Motiv an sich, sondern vor allem auch das Ambiente des Moments bedeutsam.

Wie entstand der Impressionismus?

Der Impressionismus entstand etwas früher als der Expressionismus. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts widmeten sich die ersten Maler dieser Form der Darstellung.

Eine Art Epizentrum des Impressionismus war dabei die französische Kunstszene. Allerdings genossen die Impressionisten zu Lebzeiten nur wenig Ansehen, da ihr Stil dem Empfinden der Epoche zu sehr widersprach.

Berühmte Künstler des Impressionismus

Viele berühmte Maler und Malerinnen gehören zur Reihe der Impressionisten. Die bekanntesten sind die folgenden:

  • Claude Monet,
  • Vincent van Gogh,
  • Auguste Renoir,
  • Édouard Manet,
  • Edgar Degas,
  • Paul Cézanne,
  • Camille Pissarro,
  • Berthe Morisot,
  • Mary Cassatt.

Bekannte impressionistische Gemälde

Es gibt viele berühmte impressionistische Gemälde. Die drei bekanntesten sind die folgenden.

Claude Monet: Impression, Sonnenaufgang

Monet gilt als bedeutendster Maler des ursprünglichen Impressionismus. Sein Gemälde “Impression, Sonnenaufgang” gab der gesamten Kunstrichtung sogar ihren Namen.

Claude Monet: Impression, Sonnenaufgang

Édouard Manet: Das Frühstück im Grünen

Als Manet diese Szene, die sich ihm tatsächlich in einem Park dargeboten haben soll, malte, soll er geahnt haben, dass dies ihm keine Ehre einbringen würde. Tatsächlich war die Darstellung aufgrund ihrer Freizügigkeit damals ein Skandal und brachte dem Künstler öffentlichen Spott ein.

Edouard Manet Das Frühstück im Freien

Vincent van Gogh: Sternennacht

Zwar wird Vincent van Gogh zu den Post-Impressionisten gezählt, dennoch gilt er als wichtiger impressionistischer Vertreter. Sein berühmtestes Gemälde ist die “Sternennacht” – dabei war van Gogh selbst überhaupt nicht zufrieden mit seinem Werk.

In einem Brief schrieb er seinem Bruder, er fände das Bild völlig übertrieben. Da er damals in einer Nervenheilanstalt war, die er nachts nicht verlassen durfte, malte er das Bild vermutlich aus der Erinnerung.

Berühmteste Künstler - Vincent van Gogh: Sternennacht

Das ist typisch für den Expressionismus

Der Expressionismus verfolgt dasselbe Ziel wie der Impressionismus, ging in seiner Darstellung aber noch einen Schritt weiter.

So stand beim expressionistischen Malen das subjektive Empfinden des Künstlers im Vordergrund. Er versuchte, dieses bestmöglich auszudrücken, man spricht auch von “expressiver Kunst” – daher der Name.

Während der Impressionismus weiterhin eine naturnahe Darstellung anstrebt, werden dargestellte Szenen im Expressionismus stärker vereinfacht und verändert. Auch die Farben fallen oft sehr viel kräftiger aus.

Allerdings galt schon damals, dass sich Expressionismus weniger stark an optischen Merkmalen erkennen lässt als frühere Kunstrichtungen. Man verstand darunter eher eine Geisteshaltung des Künstlers.

Wie entstand der Expressionismus?

Der Expressionismus entstand Ende des 19. Jahrhunderts und sah sich nicht nur als Gegenbewegung zum Naturalismus, sondern auch zum nun schon bedeutenderen Impressionismus.

Es bildeten sich viele bekannte expressionistische Künstlervereinigungen, beispielsweise Die Brücke in Dresden oder Der Blaue Reiter in München. Diese entwickelten den Stil sehr schnell weiter.

Zwar war der Expressionismus für die damalige Zeit skandalös und galt als wenig gebildet. Dennoch konnten die Künstler sich schnell mehr Bekanntheit erarbeiten als die Impressionisten vor ihnen.

In späteren Jahren wurden die expressionistischen Werke immer abstrakter. Dadurch prägte der Expressionismus die gesamte moderne Kunst sehr stark.

Berühmte Künstler des Expressionismus

Auch viele bedeutende Künstler und Künstlerinnen des Expressionismus sind bis heute bekannt:

  • Edvard Munch,
  • Wassily Kandinsky,
  • Ernst Ludwig Kirchner,
  • Franz Marc,
  • Emil Nolde,
  • Egon Schiele,
  • Otto Dix,
  • Paul Klee,
  • August Macke,
  • Marc Chagall,
  • Paula Modersohn-Becker,
  • Käthe Kollwitz,
  • Gabriele Münter.

Bekannte expressionistische Gemälde

Auch drei der bekanntesten und wichtigsten expressionistischen Gemälde möchten wir dir natürlich zeigen.

Edvard Munch: Der Schrei

Auch, wenn sich nicht alle Kunsthistoriker einig sind, ob dieses Werk überhaupt zum Expressionismus gezählt wird, wollen wir es hier erwähnen. Denn viele Wissenschaftler sind sich einig, dass “Der Schrei” sogar das erste expressionistische Werk überhaupt war. Damit hat dieses Werk zur Entstehung der gesamten Kunstrichtung bedeutend beigetragen.

Edvard Munch der Schrei

Franz Marc: Blaues Pferd I

Marcs blaue Pferde sind heute berühmt. Dieses Bild war das erste in einer ganzen Reihe von Bildern, die neben blauen Pferden auch andere Tiere in ungewöhnlichen Farben zeigten. 

Sie gelten als wichtiger Meilenstein des Expressionismus, da Marc sich hier als erster traute, klar von der natürlichen Farbe des gemalten Objekts abzuweichen.

In der damaligen Zeit stieß er damit vor allem auf Unverständnis. So soll das Werk bei mehreren Ausstellungen sogar bespuckt worden sein.

Maler des Expressionismus Franz Marc Blaues Pferd I

Franz Marc artist QS:P170,Q44054, Franz Marc Blaues Pferd 1911CC BY-SA 4.0

Egon Schiele: Wally und Selbstporträt mit Lampionfrüchten

Diese zusammengehörigen Ölmalereien zeigen Egon Schiele selbst sowie seine damalige Geliebte Walburga Neuzil. Das Bilderpaar gilt als Werk aus der Hochzeit des Expressionismus.

Es wurde bereits damals für seine Einfachheit und den starken Ausdruck gelobt.

Egon Schiele Selbstporträt mit Lampionfrüchten
Egon Schiele Wally

Impressionismus vs. Expressionismus: Fazit

Was also ist der Unterschied zwischen Impressionismus und Expressionismus? Zusammengefasst kann festgestellt werden, dass beide Richtungen große Gemeinsamkeiten, aber auch Unterschiede aufweisen.

So wollten beide Stile das als eng empfundene, vorherrschende Denken des Naturalismus aufbrechen und die menschliche Wahrnehmung mehr in den Fokus rücken.

Während aber der Impressionismus dabei weiterhin bei einer naturnahen Darstellung blieb, zeigte sich der Expressionismus deutlich experimentierfreudiger und stellte die Besonderheiten subjektiver Wahrnehmung in den Fokus.

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