Heute wollen wir uns einmal mit etwas Grundlagenwissen zur Kunst beschäftigen. Es soll um die klassischen Blau Farbtöne gehen, die uns in der Kunst begegnen.
Wenn dich also interessiert, welche Blautöne welchen Namen tragen, welche Wirkung Blau besitzt und welche Blau Farbtöne die Kunst besonders prägen, dann lies weiter!
Heute erwarten dich die folgenden Inhalte:
Blau Farbtöne: Welche verschiedenen Arten gibt es?
Wie lassen sich Blau Farbtöne klassifizieren?
Blautöne und ihre Wirkung auf den Menschen
Klassische in der Kunst verwendete Blautöne mit Namen
- Azurblau
- Bergblau
- Brillantblau
- Byzantinischblau
- Coelinblau
- Cyanblau
- Delftblau
- Englischblau
- Graublau
- Hellblau
- Himmelblau
- Indigoblau
- Kobaltblau
- Königsblau
- Mineralblau
- Pariserblau
- Phthaloblau
- Saphirblau
- Tiefblau
- Türkisblau
- Ultramarinblau
- Violettblau
Blau Farbtöne: Welche verschiedenen Arten gibt es?
Wissenschaftlich unterscheiden wir zwei grundlegend verschiedene Arten von Blau Farbtönen: Violettblau und Cyanblau.
In vielen Farbkreisen sind beide Varianten als Grundfarbe vorhanden, aus denen sich andere Farben mischen lassen.
Cyanblau liegt eher zwischen Grün und Blau. Violettblau hingegen liegt zwischen Blau und Magenta.
Allgemein empfinden wir Violettblau als ruhiger. Physikalisch gesehen besteht es größtenteils aus kurzwelligem Licht.
Cyanblau hingegen reflektiert mehr mittlere Lichtwellen und kommt uns etwas frischer und lebhafter vor.
Die Komplementärfarbe von Violettblau ist Gelb, von Cyanblau hingegen Orangerot. Sie bildet den stärksten Kontrast zur Ursprungsfarbe.
Wie lassen sich Blau Farbtöne klassifizieren?
Es gibt allgemein die verschiedensten Farbsysteme, in denen Farbtöne wie Blautöne mit Namen oder Codes klassifiziert werden.
Bekannt sind beispielsweise die folgenden Möglichkeiten:
- RAL: RAL ist ein berühmtes System zur Normierung von Farben, welches vor allem im Produktdesign und der Industrie Anwendung findet.
- RGB: RGB-Farbcodes helfen bei der korrekten Darstellung von Farben, welche durch additive Mischung entstehen. Sie sind vor allem für die Darstellung auf Bildschirmen wichtig.
- CMYK: CMYK-Farbcodes entstehen durch subtraktive Farbmischung und haben für die korrekte Darstellung von Druckprodukten Bedeutung.
- Webfarben: Hierunter versteht man normierte Farben für die Darstellung im Internet, welche durch sogenannte HEX-Codes klassifiziert werden.
Blautöne in der Kunst
Wenn du versuchst, dich im Internet zu Blautönen schlau zu machen, begegnest du häufig den obigen Systemen. Wie du aber aufgrund der unterschiedlichen Nutzungsarten siehst, ist keines dieser Systeme speziell für Künstler gedacht.
Wir meinen daher: Solche Blautöne helfen dir als Künstler nur wenig. Wir wollen uns heute deshalb lieber auf klassische Blautöne der Kunstgeschichte konzentrieren.
Die gezeigten Blau Farbtöne werden dir auch häufig begegnen, wenn du blaue Künstlerfarben kaufen möchtest. Dabei ist es egal ob du dir eine Grundausstattung für Öl, Acryl, Buntstift oder Aquarell zusammenstellst.
Übrigens waren viele Künstler zu allen Zeiten der Kunstgeschichte fasziniert von Blautönen. So gibt es beispielsweise eine Schaffensperiode Picassos, in der der weltberühmte Maler fast ausschließlich mit Blautönen malte. Man nennt sie die Blaue Periode.
Ebenfalls sehr bekannt sind die Darstellungen blauer Pferde des Künstlers Franz Marc.
Blautöne und ihre Wirkung auf den Menschen
Bevor wir uns die verschiedenen Blautöne und ihre Namen anschauen, wollen wir noch kurz auf die Wirkung von Blau eingehen.
Blau strahlt auf uns Menschen Stabilität, Sicherheit und Stärke aus. Es macht uns ruhig und entspannt und wirkt vertrauenswürdig.
Andererseits wirkt blau auch melancholisch, traurig oder sogar düster.
Insgesamt aber ist Blau vor allem auch eine sehr beliebte Farbe. Die meisten Menschen empfinden Blau als sehr angenehm.
Klassische in der Kunst verwendete Blautöne mit Namen
Nun wollen wir uns aber mit den klassischen Blautönen beschäftigen, die dir im Zusammenhang mit deinem kreativen Schaffen immer wieder begegnen werden.
Alle Blautöne sind mit Namen sowie einer kurzen Beschreibung versehen und von A bis Z sortiert. Außerdem findest du natürlich immer ein Farbfeld neben der Beschreibung, welches dir zeigt, wie diese Farbe aussieht.
Azurblau
Traditionell wird das leicht grünliche Azurblau aus dem Mineral Azurit gewonnen. Entdeckt haben es die alten Ägypter, die es aber zunächst zum Schminken verwendeten. In der Kunst des Mittelalters und der Renaissance spielte Azurblau eine besonders wichtige Rolle.
Bergblau
Eigentlich ist Bergblau nur eine andere Bezeichnung für Azurblau. Heute werden allerdings viele aus Kupfersulfat gewonnene Blautöne unter dem Namen Bergblau verkauft, die häufig etwas stärker ins Graue gehen als klassisches Azurblau.
Brillantblau
Als Brillantblau werden meist intensiv marineblaue Farbtöne bezeichnet. Heute hat sich die Bezeichnung vor allem für einen blauen Lebensmittelfarbstoff durchgesetzt, doch auch Künstlerfarben tragen teilweise diese Bezeichnung.
Byzantinischblau
Dieser leicht grünliche, satte Blauton spielte vor allem in der Kunst des Byzantinischen Reiches eine große Rolle. Heute verbinden wir diesen Blauton auch mit den klassischen blauen Elementen der griechischen und türkischen Architektur.
Coelinblau
Coelinblau bezeichnet man manchmal auch als Lichtblau. Dieses helle, leicht grünstichige Blau soll an den Himmel erinnern.
Cyanblau
Als Grundfarbton in nahezu jeder Farblehre spielt Cyan eine wichtige Rolle. Es liegt genau zwischen Grün und Blau. Du verwendest es allerdings selten pur für deine Kunstwerke, sondern eher als Basis zum Mischen deiner eigenen Farbtöne.
Delftblau
Manchmal auch Delfter Blau genannt, entstammt dieser Blauton eigentlich der Keramikmalerei. Du kennst vielleicht Geschirr mit traditioneller Malerei in diesem Farbton. Mittlerweile ist Delftblau aber auch bei Künstlerfarben ein beliebter Blauton.
Englischblau
Unter Englischblau versteht man ein helles Türkis, welches gebrannten Ziegeln entstammt, die teilweise traditionell in England anzutreffen sind.
Graublau
Graublau bezeichnet jedes Blau mit deutlichem Graustich. Manchmal heißen entsprechende Farben auch Taubenblau oder Rauchblau.
Hellblau
Auch Hellblau ist eher eine Sammelbezeichnung für alle Blautöne, die durch einen starken Weißanteil gekennzeichnet sind. Hellblaue Farben können daher sehr unterschiedlich aussehen. Es gibt viele Synonyme, zum Beispiel Pastellblau, Eisblau oder Babyblau.
Himmelblau
Unter Himmelblau wird in der Regel ein intensives, leicht grünstichiges Blau verstanden. Um tatsächlich einen Himmel zu malen, musst du Himmelblau meistens noch mit Weiß aufhellen.
Indigoblau
Indigo ist eines der ältesten Pigmente, die der Mensch kennt – bereits in prähistorischer Zeit sollen Menschen es genutzt haben, um damit Textilien einzufärben. Auch heute noch spielt Indigo in diesem Zusammenhang eine wichtige Rolle. Ein bekanntes Synonym ist daher auch Jeansblau.
Früher wurde Indigo aus verschiedenen Pflanzen gewonnen, woher es auch seinen Namen hat (von der Indigopflanze). Heute wird es chemisch gewonnen, man bezeichnet mit dem Namen aber immer einen intensiv dunkelblauen Farbton.
Kobaltblau
Kobaltblau ist nach dem chemischen Element benannt, aus dem es gewonnen wird. Bereits die alten Ägypter nutzten es, um Keramik zu bemalen. Auch heute noch ist es besonders wichtig in der Porzellanherstellung.
Der intensiv blaue Farbton ist aber auch in der Kunst sehr beliebt. Manchmal findest du es auch unter der Bezeichnung Kornblumenblau.
Königsblau
Königsblau oder Royalblau ist eine Sammelbezeichnung für jedes intensive Dunkelblau, welches eher ins Magenta als ins Grün geht. In der Kunst spielt Königsblau seit Jahrhunderten eine wichtige Rolle. Häufig haben Künstler früher Adelige und Reiche in dieser Farbe dargestellt.
Mineralblau
Auch unter diesem Namen werden bestimmte Farbtöne zusammengefasst. Diese sind meist eher dunkel und besitzen einen leichten Stich sowohl ins Grüne als auch ins Graue.
Pariserblau
Andere Namen für Pariserblau sind Berliner Blau oder Preußisch Blau. Es handelt sich um ein sehr dunkles, fast schwarzes Blau. Es wurde 1704 in Berlin als erstes synthetisches Pigment erfunden und in den zweihundert Jahren danach intensiv auch in der Kunst genutzt.
Phthaloblau
Phthaloblau als Pigment (eigentlich Phthalocyanin) wurde erst Anfang des 20. Jahrhundert zufällig entdeckt. Man bezeichnet damit einen intensiv blauen Farbton, der Ultramarin ähnelt, aber deutlich günstiger hergestellt werden kann, was seine Bedeutung als modernes Pigment auch in der Kunst erklärt.
Saphirblau
Unter dieser Bezeichnung versteht man allgemein sehr dunkle, ins Magenta gehende Blautöne, die an die Farbe des berühmten Edelsteins erinnern.
Tiefblau
Tiefblau ist ein Sammelbegriff für intensive, dunkle Blautöne. Dunkelblau wäre ein Synonym, welches aber weniger eindeutig ist. Tiefblau kann sehr unterschiedlich aussehen, besitzt aber stets keinen oder nur einen sehr kleinen Weißanteil.
Türkisblau
Türkis entsteht, wenn Cyan mit minimalen Anteilen Gelb gemischt wird. Für Türkisblau gibst du noch etwas mehr reines Blau hinzu. So entsteht eine Farbe, die in aller Regel das Leuchten des Ozeans widerspiegeln soll.
Ultramarinblau
Ultramarinblau ist seit Jahrhunderten eines der wichtigsten blauen Pigmente in der Kunst. Der Name bedeutet „über das Meer“ und kommt daher, dass Ultramarinblau traditionell aus dem Halbedelstein Lapislazuli gewonnen wird. Dieser musste früher auf dem Seeweg importiert werden.
Heute wird Ultramarinblau häufig synthetisch hergestellt. Synthetisches Ultramarin ist dabei etwas intensiver in der Farbgebung als das traditionell hergestellte Pigment.
Violettblau
Neben Cyanblau ist Violettblau eine der blauen Grundfarben und daher vor allem in der Farbmischung wichtig. Im Gegensatz zu Cyan allerdings kannst du Violettblau auch eher einmal pur in deinen Gemälden verwenden.
Das waren alle wichtigen Blau Farbtöne, die dir in der Kunst begegnen! Welcher gefällt dir am besten? Wir wollen es wissen – schreib es uns gerne in die Kommentare!