Lettering, Kalligrafie, Lithographie, Typographie – all diese Begrifflichkeiten stehen für das Erschaffen schöner Schriften, das ist dir vielleicht bekannt. Aber was genau ist der Unterschied zwischen diesen verschiedenen Formen des Schönschreibens? Die Antwort findest du in diesem Beitrag.
Lettering, Handlettering, Brush Lettering, Kalligrafie, Lithographie, Typographie – Wer sich wie du für das Erschaffen schöner Schriften interessiert, wird mit einer ganz schönen Fülle an verschiedenen Begriffen konfrontiert. Da fühlt man sich am Anfang schnell mal erschlagen. Wofür genau stehen die verschiedenen Begrifflichkeiten? Was ist der Unterschied zwischen Brush Lettering und Handlettering? Und wodurch unterscheiden sich Lettering und Kalligraphie?
All das und noch mehr wollen wir uns heute mit dir gemeinsam anschauen und dich so quasi durch den Schriften-Dschungel durchlotsen. Legen wir doch direkt los! 😊
Lettering, Kalligrafie, Lithographie, Typographie – Welche Formen des Schriften Malens gibt es eigentlich?
Bevor wir uns die Definitionen der einzelnen Bezeichnungen anschauen, noch ein paar Worte vorab.
Schöne Schriften Malen liegt voll im Trend. Die Buchläden sind voll mit Anleitungen zum Lettering und Kalligraphieren und in fast jedem Künstlerbedarfsladen findest du Pinselstifte in verschiedensten Varianten.
Übrigens: Mehr zu den verschiedenen Pinselstiften findest du in unserem Pinselstifteguide. Und wir können dir natürlich unser Pinselstifte-Mäppchen inkl. Onlinekurs von Schnaud wärmstens ans Herz legen. 😊
Auf jeden Fall: So vielfältig wie die Materialauswahl, so vielfältig sind auch die Möglichkeiten, die du bei der Wahl deiner Schriftform hast. Die gängigsten Begriffe, auf die du vielleicht stößt, wenn du dich ein bisschen mit dem Schriften Malen beschäftigst, sind:
- Lettering (mit den Ausprägungen Handlettering und Brush Lettering): das Malen und Zeichnen von Buchstaben
- Kalligrafie: klassisches Schönschreiben
- Lithographie: altes Verfahren zum Drucken von Buchstaben
- Typographie: weitere Möglichkeit zum Drucken von Buchstaben bzw. digitaler Erstellung von Schriften
Das alles werden wir uns jetzt Stück für Stück näher anschauen. Wir sind uns sicher. Du wirst bestimmt den Schrift-Stil finden, der zu dir passt. 😊
Jede Methode ist einzigartig – Der Unterschied zwischen Lettering, Brush Lettering, Handlettering, Kaligrafie und Co.
Einen ersten Eindruck davon, wofür die verschiedenen Begriffe rund ums Erzeugen schöner Schriften stehen, hast du vielleicht jetzt schon gewonnen. Darauf wollen wir nun aufbauen. Schauen wir uns Schritt für Schritt an, was genau die einzelnen Schriftmethoden ausmacht. 😊
Das Lettering und seine Formen
Fangen wir an mit dem Trend schlechthin, wenn es um DIY geht.
Dem Lettering.
Ganz generell steht Lettering für das Malen und Zeichnen von Buchstaben. Heißt, du schreibst nicht einfach, sondern du formst jeden Buchstaben. Jeder einzelne Buchstabe erzählt eine eigene kleine Geschichte und wird so lange bearbeitet, bis er für dich perfekt ist. Am Ende bringt dein geletterter Schriftzug dann eine bestimmte Bedeutung rüber und ist ein richtiges kleines Kunstwerk. Gelettert werden meistens auch nur einzelne Wörter oder kleine Sätze, aber eher keine seitenlangen Texte. Der Fokus liegt also wirklich auf den einzelnen Buchstaben. Nachbearbeiten ist dabei absolut erlaubt!
Genauso ist beim Lettering quasi jeglicher Schriftstil und jegliches Schreibgerät erlaubt.
Es gibt also keine Vorgaben, wie du deinen Buchstaben malen und was genau du dazu verwenden musst.
Ob du jetzt mit Bleistift, Füller, Pinsel oder Pinselstift lettern magst – tu, was du möchtest und tob dich aus. 😊 Selbst mit einem Tablett kannst du lettern!
Letterst du hingegen ausschließlich von Hand, spricht man vom Handlettering. Und wenn du dabei dann einen Pinsel bzw. einen Pinselstift verwendest, übst du dich im Brush Lettering.
Schauen wir uns das mal näher an. 😊
Handlettering
Beim Handlettering gilt eigentlich dasselbe wie beim Lettering: Zum und beim Zeichnen der Buchstaben ist quasi alles erlaubt, was dir gefällt – solange du mit einem Stift auf Papier (und nicht digital) arbeitest. Du kannst z. B. Fasermaler, Buntstifte oder Pinselstifte verwenden (das ist dann aber Brush Lettering, das schauen wir uns gleich noch an).
Ob dein Handlettering dann am Ende groß oder klein, kunstvoll verziert oder locker gezeichnet ist, liegt ganz bei dir. 😊
Typischerweise verwendet man beim Handlettering verschiedene Farben zum Zeichnen der einzelnen Buchstaben, die aber zunächst mit einem Bleistift vorgezeichnet und dann erst bunt und mit Linien, Schnörkeln und Co. verziert werden. Mehrere Nachbearbeitungs- und Korrekturschleifen sind beim Handlettering absolut normal!
Je mehr du einen einzelnen Buchstaben bzw., wenn du einen Satz letterst, ein einzelnes Wort betonen möchtest, desto größer/breiter/bunter gestaltest du diesen. Deiner Fantasie sind wirklich keine Grenzen gesetzt!
Brush Lettering – und der Unterschied zum Handlettering
Kommen wir damit zum Brush Lettering.
Es ist eben schonmal angeklungen. Brush Lettering ist eigentlich nichts anderes als (Hand-)Lettering mit einem Pinsel bzw. einem Pinselstift.
Anders als beim klassischen Handlettering wird allerdings beim Brush Lettering am einzelnen Buchstaben eher nicht mehr nachgebessert. Es wird mehr geschrieben als gemalt – weswegen das Brush Lettering auch gerne der modernen Kalligrafie zuordnet wird. Denn beim Brush Lettering geht es eben vor allem darum, mit der Pinselspitze deines Stifts schöne Schriften zu erschaffen. Der einzelne Buchstabe wird dabei zwar durchaus kunstvoll zu Papier gebracht; er wird jedoch eher in einem Schwung geschrieben als aufwändig vorgemalt und nachgebessert. Das besondere Schriftbild entsteht dabei durch eine Kombination aus dünnen und dicken Linien – wie wir es dir in unserem Pinselstifte Guide erklären. 😊
Brush Lettering ist also quasi moderne Kalligrafie (die schauen wir uns gleich näher an) mit einem Pinselstift.
Gerade als Anfänger im Gestalten schöner Schriften können wir dir das Lettering mit einem Pinselstift absolut empfehlen. Vielleicht magst du dir ja mal unser Pinselstifte-Mäppchen von Schnaud anschauen? Im zugehörigen Onlinekurs lernst du auch direkt ganz praktisch, wie du beim Brush Lettering vorgehen kannst – und noch vieles mehr!
Außerdem: Wenn dich das Lettern mit Pinselstiften interessiert, ist bestimmt auch unser Pinselstifte-Vergleich was für dich. 😊
Die Kalligrafie- Was ist der Unterschied zum Lettering?
Nachdem du jetzt ja gerade gelernt hast, dass Brush Lettering quasi Kalligrafie mit einem Pinselstift ist, stellt sich natürlich die Frage.
Was ist Kalligrafie? Und was ist der Unterschied zwischen Kalligrafie und Lettering bzw. Brush Lettering? Das schauen wir uns jetzt mal genauer an. 😊
Also, das Wort „Kalligrafie“ kommt eigentlich aus dem Griechischen und bedeutet sinngemäß übersetzt soviel wie „schön Schreiben“. Und genau das wird auch unter der klassischen Kalligrafie verstanden.
Schön Schreiben auf eine ganz bestimmte Art und Weise – Die klassische Kalligrafie
Das Schön Schreiben. Und zwar nach einem ganz genau festgelegten Stil. Heißt, es gibt ein eigen definiertes Kaligrafie-Alphabet, in dem für jeden Buchstaben von A bis Z genau bestimmt ist, wie er auszusehen hat. Es gibt übrigens ganz verschiedene Schreibstile in der Kalligrafie. Heißt, es gibt verschiedene Varianten, wie ein Buchstabe aussehen kann. Aber jede Variante ist immer genau definiert.
Du merkst schon. Die Freiheiten, die du beim (Hand-)Lettering hast, gibt es bei der klassischen Kalligrafie nicht.
Ein weiterer Unterschied zwischen Lettering und Kalligrafie ist, dass beim Kalligraphieren tendenziell eher längere Texte verfasst werden. Gelettert werden hingegen eher einzelne Wörter oder maximal kurze Sätze. Außerdem hast du bei der Kalligrafie auch nur einen Versuch. Wo beim Lettering also immer weiter an einem Buchstaben geformt wird, bis er perfekt ist, sollte beim Kalligraphieren direkt ein schöner Buchstabe aus deinem Handgelenk aufs Papier fließen
Dazu kommt. Für die ganz klassische Kalligrafie verwendet man tatsächlich Schreibfedern/Füller und Tinte bzw. Tusche. Im asiatischen Raum werden allerdings auch Pinsel verwendet.
Vielleicht merkst du schon. Klassische Kalligrafie erfordert viel Übung und ist für totale Anfänger im Schön Schreiben nicht unbedingt geeignet. Besser, du tastest dich übers Brush Lettering heran. Oder über die moderne Kalligrafie.
Moderne/falsche Kalligrafie
Im Gegensatz zur klassischen Kalligrafie gibt es in der modernen Kalligrafie viel mehr Freiheiten für dich als Künstler.
Du kannst statt Feder und Tusche einfach auf einen Brush Pen (dt. Pinselstift) zurückgreifen – damit sind wir dann wieder beim Brush Lettering. Oder du verwendest z. B. einen Fineliner – wie du magst. 😊
Ansonsten zeichnet sich die moderne Kalligrafie (die auch als falsche Kalligrafie bezeichnet wird) vor allem durch einen lockeren und klaren Schreibstil aus. Es ist aber auch Chaos erlaubt – du darfst eigentlich einfach schreiben, wie du willst. Generell wird die moderne Kalligrafie aber schon bestimmt durch den schon vom Brush Lettering bekannten Kontrast zwischen dicken und dünnen Linien.
Bei der modernen Kalligrafie ist es auch kein Problem, wenn du deine Buchstaben erstmal mit einem Bleistift vorschreiben und dann erst mit deinem Pinselstift bzw. dem Schreibwerkzeug deiner Wahl gestalten möchtest.
Du siehst. Bei der modernen Kalligrafie gilt eigentlich genau wie beim Lettering: Alles ist erlaubt!
Der einzige Unterschied zwischen moderner Kalligrafie und Lettering ist, dass Kalligrafie eben immernoch die Kunst des Schön Schreibens ist und beim Lettering das Malen und Gestalten der einzelnen Buchstaben im Vordergrund steht. Das solltest du dir immer merken, dann ist die Unterscheidung zwischen Lettern und Kalligraphieren auch eigentlich nicht schwer. Und solltest du noch Fragen haben, kannst du dich auch jederzeit gerne an uns wenden. 😊
Es gibt noch so viel mehr Möglichkeiten, Schriften zu Malen! Von Lithographie und Typographie
Also, den Unterschied zwischen den verschiedenen Formen des Letterings und des Kalligraphierens haben wir jetzt geklärt. Es gibt aber noch ein paar mehr Möglichkeiten, wie du schöne Schriften zu Papier bringen kannst – z. B. die Typografie und die Lithographie. Werfen wir auch darauf noch einen kurzen Blick.
Typographie
Fangen wir an mit der Typographie.
Grob gesagt handelt es sich dabei um eine Form des Druckens von Buchstaben.
Früher wurden die Buchstaben dabei wirklich einzeln zu Wörtern bzw. Texten zusammengesetzt. Heute kannst du das alles digital machen.
Es geht also heute letztendlich darum, digital (durch einen mathematischen Algorithmus) ein schönes Schriftbild zu erstellen mit dem Ziel etwas zu gestalten. Die Schrift kann dabei animiert sein, auf bestimmte Lesegewohnheiten oder das Corporate Design eines Unternehmens hin angepasst oder dreidimensional. Auch die Entwicklung der verschiedenen Schriftarten, die du an deinem Laptop auswählen kannst, fällt unter Typografie.
Typografie ist also quasi alles, was zur Verwendung von (digitalen) Schriften zu gestalterischen Zwecken gehört.
Interessant, oder? 😊
Und noch interessanter. Gerade die Entwicklung von neuen Schriftbildern beginnt ganz oft mit der modernen Kalligrafie. Zuerst wird auf einem Blatt rumprobiert, dann am Rechner verfeinert und dann zu einer Schrift zusammengesetzt. 😊
Ein weiteres Druckverfahren – Die Lithographie
Eine weitere Form, schöne Texte zu drucken, bietet die Lithografie.
Auch dieses Wort stammt aus dem Griechischen ab – und zwar von „lithos“ (Stein) und „graphein“ (Schreiben). Es handelt sich dabei also um eine Art des Steindrucks.
Das zu druckende Wort wird dabei seitenverkehrt mit Tinte oder Kreide auf eine Steinplatte geschrieben. Die Platte wird dann mit einer ätzenden Flüssigkeit behandelt, sodass an den Stellen, an denen keine Tinte bzw. keine Kreide aufgetragen war, später keine Druckerschwärze hängen bleibt. So kann dann später das aufgezeichnete Wort gedruckt werden.
Übrigens: Es werden so nicht nur einzelne Wörter gedruckt. Auch ganze Zeichnungen werden auf den Steinen erstellt und so später zu Papier gebracht. Wirklich Kunst! Aber vielleicht nicht unbedingt das Mittel deiner Wahl, wenn du schöne Schriften gestalten willst. Da sind dann doch eher das Lettering oder die moderne Kalligrafie für deine Anfänge geeignet. 😊
Kurz und knapp
Damit wären wir dann auch am Ende unseres Ausflugs in die Welt der schönen Schriften angelangt.
Du kennst jetzt die Unterschiede zwischen Lettering und Kalligrafie und weißt, dass das Brush Lettering eine Form der modernen Kalligrafie ist. Auch von der Typographie und der Lithographie hast du jetzt mal gehört.
Du musst dir einfach immer nur merken:
Beim Lettern geht es um das Buchstaben Malen.
Beim Kalligraphieren steht hingegen das schön Schreiben im Vordergrund.
Gerade für deine Anfänge eignet sich vor allem das Brush Lettering super.
Vielleicht hast du in dem Zusammenhang ja Lust, dir unser Pinselstifte-Mäppchen samt Onlinekurs anzuschauen?
Da lernst du nicht nur, wie du schöne Buchstaben zu Papier bringst, sondern auch noch, wie du ganz einfach schöne Aquarelle mit Brush Pens erschaffen kannst.
Wir würden uns sehr freuen, wenn wir dich auf diese Weise weiter auf deinem Weg zum Künstler begleiten können. 😊
In jedem Fall wünschen wir dir aber ganz viel Spaß beim Gestalten schöner Schriften!
Was ist deine liebste Methode, wenn es ums Schönschreiben geht? 😊
Du willst noch mehr rund um Schnaud und das Künstler werden erfahren? Dann schau dich weiter auf unserer Seite für Künstler um. 😊