Öl oder Acryl – Mit was soll ich malen? Der ultimative Gerüchte-Check – inklusive persönlichem Erfahrungsbericht!

Acryl-Farben lernen, Acryl malen lernen
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Öl oder Acryl – Zu kaum einem anderen Kunstthema gibt es so viele Gerüchte wie zur Frage „Öl oder Acryl“. Auch du fragst dich, welche Farbe du denn nun verwenden sollst? Hier findest du alles, was du zum Thema „Öl oder Acryl“ wissen musst – inklusive meines persönlichen Erfahrungsberichtes. 😊

Öl oder Acryl – An (fast) keinem anderem Kunstthema scheiden sich so sehr die Geister wie an der Frage, ob Öl- oder Acrylfarben „besser“ sind. Kein Wunder, stehen die beiden Farbarten doch auch in direkter Konkurrenz zueinander.

Wieso? Weil sie in ihren Eigenschaften und in den Malergebnissen große Ähnlichkeiten aufweisen. Und doch sind sie in den Augen vieler (Hobby-)Künstler nicht miteinander zu vergleichen. Die einen schwören auf Ölfarben. Für andere geht nichts über das Malen mit Acryl. Öl oder Acryl kann eine richtige Glaubensfrage sein.

Gerade für Kunstneulinge kann die Öl- oder Acrylfrage da zu einer ganz schönen Herausforderung werden. Warum? Naja, wenn man heute hört „Malen mit Öl ist teuer, schwierig und gesundheitsschädlich“ und einem am nächsten Tag erzählt wird „Nur Ölmalerei ist richtige Kunst“, kann das ganz schön verwirrend sein. Da weiß man schnell nicht mehr, was man noch glauben kann und vor allem nicht, was man tun soll. Kommt dir irgendwie bekannt vor?

Dann schön, dass du diesen Beitrag gefunden hast. Wir werden heute mit den 5 größten Gerüchten zum Thema „Öl oder Acryl“ aufräumen und uns objektiv mit den Vor- und Nachteilen der beiden Farben auseinandersetzen. Und weil zu viel Objektivität ja auch langweilig ist, findest du am Ende meine persönlichen Erfahrungen und meine Meinung zur Glaubensfrage „Öl oder Acryl“. Viel Spaß! 😊

Du hast keine Lust zum Lesen? Dann schau dir einfach mein Video an. Da erkläre ich dir kurz und knapp alles, was du wissen musst. 😊

 

Öl oder Acryl – Was ist eigentlich der Unterschied?

Bevor wir in die Gerüchteküche einsteigen, sollten wir zunächst noch eine Frage klären. Was genau machen Öl- und Acrylfarben eigentlich aus und worin liegen die Unterschiede zwischen den beiden Farbarten? Schauen wir uns das mal näher an.

Eins gleich vorweg. Sowohl mit Ölfarbe als auch mit Acryl kannst du tolle Kunstwerke erschaffen. Und das beste: Mit beiden Farbarten lassen sich verschiedenste Maltechniken umsetzen. Und damit kommen wir auch schon zu den Spezifika der beiden Farben.

Ölfarben – Öl als Bindemittel

Also, wie der Name eigentlich schon sagt, ist das besondere an Ölfarben das Öl.

Wie alle Farben setzen sich auch Ölfarben aus Bindemittel und Farbpigmenten zusammen. Bei Ölfarben besteht dieses Bindemittel dabei hauptsächlich aus Öl.

Was das für die Farbe bedeutet? Kurz zusammengefasst, haben Ölfarben folgende Eigenschaften:

  • Ölfarben decken gut und wirken lichtecht und leuchtend. Sie können allerdings einen (leichten) Eigengeruch haben.
  • Sie sind nicht mit Wasser vermischbar. Zum Ölfarbe Verdünnen wird Lösungsmittel benötigt.
  • Die Konsistenz von Ölfarben ist buttrig, sodass sie gut vermalbar sind und schöne Farbverläufe erschaffen werden können.
  • Farben auf Ölbasis sollten am besten auf eine grundierte Oberfläche aufgetragen werden. So verhinderst du, dass das Öl in die Oberfläche einzieht und dein Bild mit der Zeit rissig wird.
  • Ölfarbe trocknet, indem das Öl mit dem Sauerstoff der Umgebung reagiert. Ölfarbe trocknet daher langsam. Langsam heißt an dieser Stelle, dass die Ölfarbe mehrere Tage vermalbar bleibt.
  • Sie trocknet wasserfest.
  • Das getrocknete Gemälde sollte mit Firnis versiegelt werden, um Rissen vorzubeugen.

Du siehst also: Ölfarben haben durch das Öl im Bindemittel ganz besondere, einmalige Eigenschaften. 😊

Mehr zu Ölfarben findest du übrigens in meinem Beitrag zur Ölmalerei Grundausstattung. 😊

Ölfarbe

Acrylfarben – Wasser als Basis

Kommen wir damit zu den Acrylfarben. Auch die bestehen aus Farbpigmenten, Bindemittel und Lösemittel. Wesentlicher Unterschied zu den Ölfarben ist dabei, dass das Bindemittel aus Kunstharzen besteht und Wasser als Lösemittel verwendet wird. Was das für die Eigenschaften der Acrylfarbe bedeutet? Fassen wir die mal kurz zusammen.

  • Acrylfarben riechen nicht.
  • Sie sind in guter Qualität lichtecht, müssen aber häufig in mehreren Schichten aufgetragen werden, um eine gute Deckkraft zu erzielen.
  • Acryl kann einfach mit Wasser verdünnt werden. Auch deine ganzen Malutensilien (z. B. deine Pinsel) kannst du mit Wasser reinigen.
  • Sie können auf jeden Untergrund aufgetragen und mit vielen verschiedenen Malmitteln gemischt werden.
  • Es gibt Acrylfarben in verschiedenen Konsistenzen zu kaufen.
  • Die Farben trocknen wasserfest innerhalb weniger Minuten. Wie? Indem das im Lösemittel enthaltene Wasser verdunstet. Farbverläufe können durch die schnelle Trocknungszeit eine Herausforderung werden.
  • Durch das Kunstharz im Bindemittel ist die Farbe nach dem Trocknen ziemlich elastisch und reißt nicht.

Wie du siehst, hat also auch die Acrylfarbe so ihre besonderen Eigenschaften.

Du willst mehr über die Acrylmalerei und ihre Grundausstattung wissen? Dann schau dir mal meinen Beitrag zu den Grundlagen Acrylmalerei an 😊

Öl oder Acryl

Öl oder Acryl – Was ist dran an den Gerüchten?

So, mit diesem Hintergrundwissen steigen wir nun ein in die Frage: Öl oder Acryl – Was soll ich verwenden?

Wie eingangs bereits erwähnt, scheiden sich an dieser Frage die Geister. Nicht selten ist es auch so, dass für viele Künstler gilt „Einmal Acryl – immer Acryl“ oder eben umgekehrt „Einmal Öl – immer Öl“.

Du solltest dir aber schon jetzt merken: Es ist absolut zu empfehlen, beide Malarten einfach mal auszuprobieren, um für dich persönlich entscheiden zu können, was dir lieber ist. Und vielleicht findest du ja auch beide Farbtypen auf ihre spezielle Weise so gut, dass du für deine Gemälde abwechselst – oder sogar Öl und Acryl in einem Gemälde kombinierst? Denn auch das geht!

Wie? Du kannst Öl auf Acryl malen. Heißt, als unterste Schicht Acrylfarbe verwenden und dann alle weiteren Schichten mit Ölfarbe malen.

Und damit du unvoreingenommen beiden Farbtypen gegenüberstehst, räumen wir genau jetzt endlich mit der Gerüchteküche rund um Öl oder Acryl auf. Auf geht’s! 😊

Anmerkung: Die nachfolgend präsentierten 5 Gerüchte sind in ihrer Reihenfolge willkürlich gewählt. Die präsentierte Reihenfolge spiegelt daher keine Rangfolge wider.

Öl oder Acryl – Gerücht 1: Mit Öl Malen ist viel schwieriger und aufwändiger.

Das erste Gerücht, mit dem wir uns heute beschäftigen, ist die weit verbreitete Ansicht, dass Malen mit Öl nur was für Profis sei.

Öl oder Acryl – Oft wird da das „Ölfarbe ist in der Anwendung schwieriger und aufwändiger“ Argument in die Waagschale geworden. Ist das wirklich so? Gehen wir die 3 häufigsten Begründungen mal Stück für Stück durch und prüfen sie vor dem Hintergrund der Frage „Öl oder Acryl?“.

Ölmalerei Grundausstattung

Wieso Öl Malen schwerer sein soll als Malen mit Acryl

Gerücht-Baustein 1

Die Verwendung von Ölfarben ist komplexer.

Bewertung für die Frage „Öl oder Acryl?“- ÖL

Ja, beim Ölfarben Mischen gibt es ein paar Regeln für die Verwendung von Malmitteln. Die Anwendung von Ölfarben erscheint dadurch ein wenig mühevoller und erfordert Übung.

Gleichzeitig sind Ölfarben aber so farbecht, dass sie auf der Palette genau so aussehen, wie am Ende auch auf der Leinwand. Das macht das Farbe Mischen wiederum einfacher als bei Acrylfarben.

Öl oder Acyrl --> 1:1

Bewertung für die Frage „Öl oder Acryl?“- ACRYL

Acrylfarben brauchen keine Malmittel für die Verwendung.

 

 

Acrylfarben wirken weitestgehend auch auf Palette und Leinwand gleich – sie sind aber nicht ganz so farbecht wie Ölfarben.

 

Öl oder Acyrl --> 1:1

Gerücht-Baustein 2

Ölgemälde sind aufwändiger.

Ölmalerei Prozess
Bewertung für die Frage „Öl oder Acryl?“- ÖL

Ja, bei Ölgemälden ist z. B. die Vorgrundierung ein Muss.

 

 

Es stimmt außerdem, dass du deine Öl-Malutensilien nur mit speziellem Pinselreiniger sauer machen kannst.

Öl oder Acryl --> 1:2

Malmesser Öl
Bewertung für die Frage „Öl oder Acryl?“- ACRYL

Wie du in meinem Beitrag zur Grundierung mit Gesso siehst, ist auch beim Malen mit Acryl eine Grundierung interessant, aber kein Muss.

Acrylfarbe kann auch mit Wasser ausgewaschen werden.

 

Öl oder Acryl --> 1:2

Öl oder Acryl
Gerücht-Baustein 3

Acryl ist einfacher, weil man beim Schichtenmalen nach Belieben Schichten auftragen kann.

Bewertung für die Frage „Öl oder Acryl?“- ÖL

Beim Schichtenmalen mit Öl solltest du „fett auf mager“ arbeiten. Heißt, mit jeder Farbschicht wird der Ölgehalt deiner Schicht höher. Wieso? Damit die Schichten aufeinander halten und sich keine Risse bilden.

Öl oder Acryl --> 1:3

Bewertung für die Frage „Öl oder Acryl?“- ACRYL

Beim Acryl Malen kannst du deine Schichten einfach ohne Bedenken übereinander malen.

 

 

Öl oder Acryl --> 1:3

Am „Öl oder Acryl“-Gerücht, dass Ölmalerei nur was für Profis ist, scheint also tatsächlich zumindest etwas dran zu sein. Die Verwendung von Ölfarbe erfordert einfach ein wenig Übung und einer gewissen Vorbereitung. Für Kunstneulinge ist es also ratsam, die allerersten Malversuche erstmal mit Acrylfarbe zu starten.

Sobald du aber ein bisschen Übung im Malen hast, kannst du auch mal die Verwendung von Ölfarbe ausprobieren. Ein Hexenwerk ist das nämlich auch nicht. Man kann alles lernen. Du musst noch lange kein Kunstprofi sein, nur um mit Ölfarben zu malen. 😊

Kunst lernen, Künstler werden,

 

Gerücht 2 zur Frage „Öl oder Acryl“: Für ein Ölgemälde braucht man viel mehr Zeit als für ein Acrylbild.

Kommen wir damit zum 2. Öl oder Acryl Gerücht, das da wäre, dass du für Ölbilder viel mehr Zeit und Geduld brauchst als für Acrylgemälde.

Woher das Gerücht kommt? Als Hauptargument wird fast immer angeführt, dass Ölfarben so langsam trocknen. Eins ist ganz klar. Es ist unbestritten, dass Ölfarben langsamer trocknen als Acrylfarben.

Für viele liegt da der Schluss nahe, dass es viel mehr Zeit in Anspruch nimmt, ein Ölbild fertig zu stellen – vor allem, weil eine neue Schicht erst aufgetragen werden kann, wenn die darunterliegende halbwegs getrocknet ist.

Dauert ein Ölbild wirklich effektiv länger als ein Acrylbild?

Auf der einen Seite ist an diesem Öl oder Acryl Gerücht schon was dran. Du solltest das 2. Öl-Layer eben erst auftragen, wenn das unterste trocken ist.

Diese Trocknungszeit kannst du aber beeinflussen. Wie? Indem du z. B. Liquin als Malmittel verwendest. Damit kannst du ganz schnell die 2. Schicht auftragen. Liquin wird übrigens genau aus dem Grund sehr oft bei Kunstworkshops verwendet.

Die längere Trocknungszeit von Ölfarben kann mitunter auch ein richtiger Vorteil sein. Es ist so nämlich quasi unmöglich, einen nicht korrigierbaren Fehler zu machen. Ölfarben kannst du tagelang vermalen.

Du hast also quasi alle Zeit der Welt, dein Bild problemlos zu überarbeiten und anzupassen. Mit Acrylfarben kann es mitunter ganz schön mühsam und zeitaufwändig sein, etwas auszubessern oder nachträglich anzupassen.

Tipp: Schau dir mal meinen Beitrag zum Acrylfarben langsamer trocknen an. 😊

Dazu kommt, dass Ölfarben meist besser decken als Acrylfarben.

Heißt, bei Acryl sind oft mehrere Schichten notwendig, wo du bei Ölfarben schon mit der ersten Schicht ein gutes Ergebnis schaffst. Und mehrere Schichten malen kostet am Ende auch ganz schön Zeit

Fazit für Öl oder Acryl: unentschieden

Beim Malen mit Öl trocknet die einzelne Schicht langsamer. Dafür sind beim Acryl Malen mehrere Schichten notwendig.

Öl oder Acryl
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Öl oder Acryl – Gerücht 3: Malen mit Ölfarben kostet mehr Geld als das Malen mit Acryl.

Damit weiter zum nächsten Gerücht. Oft wird bei der Frage „Öl oder Acryl“ als Pro-Acryl-Argument aufgeführt, dass Ölfarben teurer sind als Acrylfarben.

Was ist dran an dieser Öl- oder Acryl-Aussage?

Rein auf den ersten Blick stimmt das.

Eine Tube Ölfarbe in guter Künstlerqualität ist teurer als eine Tube Acrylfarbe in vergleichbarer Qualität.

Öl oder Acryl Palette

Wie bereits bei der Öl- oder Acryl-Trocknungsfrage erwähnt, sind beim Malen mit Acryl aber meist mehrere Schichten notwendig, bis die Farbe wirklich gut deckt.

Ölfarben decken meist schon beim ersten Farbauftrag. Du brauchst somit bei Acrylbildern in der Regel eine größere Farbmenge als für ein vergleichbares Ölgemälde.

Hinzu kommt, dass Acrylfarben durch die schnelle Trocknungszeit nicht lang verwendet werden können.

Oft trocknen die Farben schon auf der Palette, was auch zu einem erhöhten Farbmengeneinsatz im Vergleich zu den Ölfarben führt.

Palette Acrylfarben langsamer trocknen

Fazit für Öl oder Acryl: unentschieden

Ölfarben sind in der Anschaffung teurer. Dafür benötigst du für ein gutes Malergebnis nur eine vergleichsweise geringe Farbmenge.

Acrylfarben kosten an sich weniger Geld. Durch die schnelle Trocknungszeit und die etwas geringere Deckkraft braucht du aber mehr Farbe für ein Bild.

Gerücht Nummer 4 zur Frage „Öl oder Acryl“: Ölgemälde sind altbacken, Malen mit Acryl ist modern.

Damit weiter in der Öl- oder Acryl-Gerüchteküche. Immer mal wieder hört man, dass Malen mit Öl altbacken und von gestern ist. Es heißt dann, dass nur mit Acrylfarben moderne Gemälde entstehen können. Was ist dran an diesem Öl oder Acryl Gerücht?

Fakt ist: Das Malen mit Ölfarben blickt auf eine deutlich längere Geschichte zurück. Bereits seit dem 15. Jahrhundert malen Künstler aus aller Welt mit Ölfarben.

Die Acrylfarbe hingegen gibt es noch nicht so lange; erst seit dem 20. Jahrhundert.

Heißt das also, dass das Gerücht stimmt?

Ganz klar nein. Wie Öl oder Acryl wirkt, hängt einzig und allein von Malmotiv und Maltechnik ab, aber nicht von der Historie der Farbe. Auch mit Öl kannst du moderne, schöne Kunstwerke erschaffen, wie du rechts siehst.

Öl oder Acryl Ölgemälde
Öl oder Acryl Struktur

Was allerdings richtig ist: Acrylfarben bieten hinsichtlich der Kombination mit verschiedenen Malmitteln, wie z. B. Strukturpaste oder anderen Materialien, die du der Farbe zumischst, viele Möglichkeiten.

Sowas geht mit Ölfarben eher nicht. Du kannst also mit Acryl expressionistischere Kunstwerke erschaffen als mit Ölfarbe. Mit Öl kannst du eher „nur“ malen.

Öl oder Acryl Fazit: Wenn es nur ums Malen geht, stimmt das Gerücht, dass Ölfarben altbacken sind, nicht. Sowohl mit Öl als auch mit Acryl kannst du tolle moderne Kunstwerke malen.

Wenn du aber gerne Kunst erschaffen willst, indem du verschiedene Materialien in deine Farbe mischst, gewinnt für dich die Acrylfarbe. Mit Ölfarben sind Materialmixturen eher nicht möglich.

Öl oder Acryl Gerücht 5: Malen mit Ölfarben ist gesundheitsschädlich.

Und damit kommen wir schon zum letzten Öl oder Acryl Gerücht.

Es ist nämlich weit verbreitete Meinung, dass Ölfarben gesundheitsschädlich sind. Wieso?

Weil zum einen sowohl die Ölfarben selbst riechen können. Und zum anderen werden Ölfarben klassischerweise mit Terpentin als Lösungsmittel verdünnt. Genauso wird Terpentin auch meist zum Reinigen der Malutensilien verwendet. Und ja, Terpentin riecht nicht besonders gut.

Aber schauen wir uns mal näher an, ob Ölfarben wirklich deine Gesundheit gefährden können.

Achtung, Hinweis: Alle folgenden Infos bezüglich der Gesundheitsschädlichkeit des Malens mit Ölfarben basieren ausschließlich auf Infos, die wir nach bestem Wissen und Gewissen zusammengetragen haben. Wir sind aber weder Arzt noch Chemiker – bilde dir also am besten deine eigene Meinung. Wir übernehmen keine Haftung. 😉

Ölfarbe versiegeln sprühen

Also, es stimmt schon, dass manche Ölfarben gesundheitsschädlich sein können. Es sind nur wenige, die schädlich sind, aber es gibt sie. Wie? Also, Ölfarben bestehen – wie eingangs schonmal erklärt – aus Farbpigmenten und Öl als Bindemittel.  

Gute Ölfarben basieren normalerweise auf Leinöl als Bindemittel. Das riecht nicht und ist auch nicht schädlich für dich.

Bleiben noch die Farbpigmente. Auch die sind in den allerwenigsten Fällen wirklich bedenklich für deine Gesundheit. Es muss aber an dieser Stelle gesagt werden, dass es Farbpigmente gibt, die wirklich giftig sein können, weil sie Blei oder andere Metall-Anteile enthalten. Achte also am besten beim Kauf ein bisschen auf die Zusammensetzung deiner Farbe. Und – essen solltest du deine Ölfarbe am besten nicht. 😉

Terpentinersatz als geruchsneutrale Alternative

Kommen wir damit zu Lösungsmittel und Pinselreiniger. Klassischerweise wird da Terpentin verwendet. Und ja, das riecht tatsächlich ziemlich unangenehm und kann deine Schleimhäute angreifen.

Daher gilt: Wenn du Terpentin verwendest, unbedingt Fenster öffnen, Packung immer wieder schnell verschließen und auch die Lappen, die du zum Reinigen verwendet hast, entsorgen oder luftdicht wegpacken. Dann sollte sich die Gefahr in Grenzen halten.

Öl oder Acryl Utensilien

Zumindest hinsichtlich der Geruchsbelästigung gibt es noch eine Lösung, die da lautet: Terpentinersatz/Geruchsarme Lösungsmittel/Pinselreiniger. Die riechen weniger als normales Terpentin. Trotzdem gilt immer: Gut lüften!

Oder aber: Du musst gar nicht unbedingt mit Lösungsmittel malen – schau dir dazu mal meinen Beitrag zu Ölmalerei Malmitteln an.

Fazit für den Öl oder Acryl Gerüchtecheck: Wenn du ein bisschen darauf achtest, dass deine Ölfarbe wenig bis gar keine Blei- und sonstigen Metallanteile enthält und du beim Einsatz von Lösungsmitteln die Flaschen immer schnell wieder verschließt und gut lüftest, hält sich die Gefahr für deine Gesundheit in Grenzen. Oder du verwendest einfach gar kein Lösemittel, sondern andere Malmittel, dann hast du zumindest hinsichtlich Lösungsmittel kein Problem.

Der Vollständigkeit halber der Hinweis: Bei Acrylfarbe kannst du sowohl als Lösungsmittel als auch als Pinselreiniger auf Wasser zurückgreifen. Das ist in jedem Fall gesundheitlich unbedenklich und vor allem auch billiger als der Kauf von speziellen Mitteln zur Ölmalerei. Aber die Acrylfarbe an sich kann – wie die Ölfarbe – mitunter giftig sein. Auch hier sind es die Farbpigmente, die idealerweise nicht in den Mund gelangen sollten – sicher ist sicher!

Heißt im Öl oder Acryl Vergleich: Schlimm gesundheitsschädlich müssen Ölfarben nicht sein. Es bedarf nur dem richtigen Umgang mit Farbe und Lösemitteln. Bei Acrylfarben ist das aber alles ein wenig einfacher, weil du da Wasser als Lösungs- und Reinigungsmittel verwenden kannst.

Öl oder Acryl Gerüchtecheck – Wer ist der Gewinner?

Kommen wir nun zur großen Frage: Wer „gewinnt“ den Öl oder Acryl Gerüchtecheck? Zählen wir mal aus…der Endstand lautet:

Öl oder Acryl: 4:7 für Acryl

Es „gewinnt“ somit die Acrylfarbe – weil sie in der Anwendung gerade für Anfänger ein wenig einfacher ist das die Ölfarbe. Wodurch? Vor allem dadurch, dass Wasser als Lösungs- und Reinigungsmittel für Acrylfarben reicht. Das ist gerade am Anfang ein wenig einfacher als der Umgang mit Terpentinersatz, Pinselreiniger, Lappen und Co. Am Öl oder Acryl Gerücht „Mit Öl malen ist viel schwieriger und aufwändiger.“ ist also was dran.

Alle anderen 4 Öl oder Acrylgerüchte haben sich aber in unserem Gerüchtecheck nicht oder nur bedingt bestätigt.

Mit den richtigen Malmitteln braucht man für Ölgemälde nicht mehr Zeit als für Acrylgemälde. Malen mit Öl kostet auch nicht mehr Geld als das Malen mit Acrylfarben. Außerdem sind Ölfarben auch weder altbacken noch in der richtigen Verwendung stark gesundheitsschädlich.

Wirklich schädlich können Ölfarben nur sein, wenn sie zu hohe Metallanteile enthalten und du jeden Tag stundenlang Lösungsmittel in einem schlecht belüfteten Raum verwendest.

Du siehst also: Eigentlich spricht gar nicht so wirklich viel gegen die Verwendung von Ölfarben. Sie habe ihre Vor-, aber auch ihre Nachteile – genau wie Acrylfarben auch.

Öl oder Acryl – Die Vor- und Nachteile

Und deshalb fassen wir die Vor- und Nachteile der beiden Farben jetzt nochmal kurz zusammen.

Ölfarbe

Vorteile
  • unbegrenzte Möglichkeiten, z. B. übergangslose Farbverläufe
  • Längere Trocknungszeit ermöglicht Korrekturen und Arbeiten ohne Zeitdruck
  • Hohe Deck- und Leuchtkraft
  • Geringe Farbmenge notwendig für tolles Ergebnis
  • Unzählige Farbnuancen möglich
Nachteile
  • Spezielle Lösungsmittel und Pinselreiniger notwendig, die riechen können
  • Kann Flecken in der Kleidung hinterlassen
  • Nur auf grundierter Leinwand anwendbar
  • Farbschicht sollte nicht zu dick sein
Ölfarbe versiegeln Garten

 

Acryl

Vorteile
  • Geruchsneutral
  • Wasser als Lösungsmittel
  • auswaschbar
  • Keine Grundierung notwendig
  • Farbschicht kann unbegrenzt dick sein
Nachteile
  • Mehrere Farbschichten notwendig
  • Farbverläufe durch schnelle Trocknung schwierig
  • Farbspektrum begrenzt
Öl oder Acryl Gemälde

 

Du siehst also: Öl oder Acryl – beides hat seine Existenzberechtigung. Der eine malt lieber mit Öl, der andere lieber mit Acryl. Wie so vieles in der Kunst, ist auch die Öl oder Acrylfrage eine Geschmacksfrage – mit der etwas besseren Anfängertauglichkeit auf Seiten der Acrylfarbe. 😊

Sobald du aber über ein bisschen Kunsterfahrung verfügst, ist die Ölfarbe auf alle Fälle ein Test wert. 😉

Aber vielleicht magst du dir bis dahin ja mal unser Acrylset von Schnaud anschauen?

Zusatzinfo: Meine persönliche Erfahrung zur Frage „Öl oder Acryl“

Bevor wir nun am Ende des Beitrags angelangt sind, kommt hier noch mein versprochener persönlicher Erfahrungsbericht. Ich habe mich bemüht, den Beitrag neutral zu schreiben und die Öl oder Acrylfrage objektiv zu beleuchten.

Vielleicht ist es an der ein oder anderen Stelle aber trotzdem durchgeklungen – ich persönlich male meine Portraits mit Ölfarbe.

Mir persönlich bieten diese Farben die besten Möglichkeiten, möglichst realistische Gemälde zu erschaffen – durch die Leuchtkraft der Farbe, ihre unzähligen Möglichkeiten und durch die lange Trocknungszeit, die es erst richtig möglich macht, dass das Gemälde am Ende nicht gezeichnet, sondern wie „echt“ wirkt.

Kurz und knapp

Und damit wären wir jetzt am Ende unsere Auseinandersetzung mit der Öl oder Acryl Frage angekommen.

Du hast gelernt, was die Öl- und Acrylfarben voneinander unterscheidet. Das wäre im Wesentlichen ihre Farbzusammensetzung. Ölfarbe basiert auf Öl, Acrylfarbe auf Wasser und Kunstharzen. Diese Unterschiede in der Zusammensetzung sind dann auch der Grund für die unterschiedlichen Eigenschaften der Farben, die beide ihre Vor- und Nachteile haben.

Wir haben uns außerdem die 5 größten Gerüchte rund um Öl oder Acryl angeschaut. Du weißt jetzt, dass Acrylfarben in der Anwendung ein wenig einfacher als Ölfarben sind. Wenn du also kompletter Kunstneuling bist, sind für deine allerersten Versuche Acrylfarben absolut zu empfehlen, z. B. unser Produkt von Schnaud. 😊

Du hast aber auch gesehen, dass an den anderen Öl oder Acryl Gerüchten wenig dran ist. Du brauchst für Ölgemälde nicht zwingend mehr Zeit als für Acrylbilder. Außerdem sind Ölbilder auch nicht wirklich teurer als Acrylgemälde, altbacken sind sie auch nicht und bei der richtigen Anwendung (immer gut lüften bei der Verwendung von Lösungsmitteln und auf den Metallanteil der Farbe achten!!!) sind Ölfarben auch nur wenig gesundheitsschädlich.

Für mich persönlich sind Ölfarben perfekt, um möglichst realistische Gemälde zu schaffen. Öl oder Acryl ist aber am Ende ganz klar eine Geschmacksfrageprobiers einfach aus! Viel Spaß! 😊

Wie ist deine Meinung zu Öl oder Acryl? Mit was malst du lieber? 😊

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4 Meinungen zu “Öl oder Acryl – Mit was soll ich malen? Der ultimative Gerüchte-Check – inklusive persönlichem Erfahrungsbericht!

  1. Wilhelm Bembenek sagt:

    Bei diesem Vergleich wird das Wichtigste überhaupt nicht erwähnt. Nämlich dass Acryfarben einen ganz anderen Ausdruck als Ölfarben haben. Und zwar sind Acrylfarben viel knalliger und aufdringlicher als Ölfarben. Für den, der das Knallige der Acrylfarben mag bzw entsprechende Bilder malen will, mögen die Acrylfarben richtig sein. Aber ein Bild mit differenzierten Farbtönen wie sie zB bei den Ölgemälden der alten Meister vorhanden sind, sind mit Acrylfarben nicht möglich. Damit scheiden die Acrylfarben für bestimmte Maltechniken einfach aus.

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