Welches Papier für Aquarell? Vorbereitung ist alles, denn der Teufel steckt im Detail: Finde das perfekte Papier für dein Aquarell!

Papier gerissen Aquarell

Dich beschäftigt die Frage, welches Papier für Aquarell perfekt für dein Wasserfarben-Werk ist? Dann findest du in diesem Beitrag hoffentlich die Antwort. 😊

Welches Papier für Aquarell – Vielleicht setzt du dich schon seit Längerem mit dem Thema „Wasserfarben und Aquarelle“ auseinander und hast dich auch schon für DEINE Grundausrüstung an Wasserfarben und Aquarell Künstlerbedarf entschieden, das richtige Papier fehlt dir aber noch? Vielleicht ist heute aber auch das erste Mal überhaupt, dass du dich mit Aquarell und Aquarellzubehör beschäftigst? Dann hast du dir mit der Frage nach dem richtigen Papier glaube ich ein spannendes Thema zum Einstieg ausgesucht.

Egal an welchem Punkt du dich auf deinem Weg zum Aquarell-Künstler auch befinden magst: Ich finde es auf jeden Fall super, dass du dich für das Thema „Papier für Aquarell“ interessierst. Warum? Weil nichts an Aquarellzubehör eine solch massive Auswirkung auf das Ergebnis deiner Zeichenkünste hat wie die Wahl des richtigen Papiers für Aquarell. Du kannst dir noch so viel Mühe beim Malen geben, dein Gemälde wird auf dem „falschen“ Papier niemals so gut aussehen wie auf dem passenden Papier für dein Aquarellwerk. Deswegen will ich dich jetzt auch gar nicht länger mit Vorgeplänkel aufhalten. Starten wir unsere Reise und schauen uns an, welche Fragen du dir stellen solltest, wenn es darum geht: Welches Papier für Aquarell kaufe ich?

Eine Anmerkung noch vorab: Ich setze an dieser Stelle einfach mal voraus, dass dir klar ist, DASS du für Aquarelle auf jeden Fall extra Aquarellpapier (und kein Standardzeichenpapier) verwenden solltest. Falls du dich aber noch fragst, wieso du extra Aquarellpapier kaufen sollst (ja, ich weiß, dieses Papier ist teurer als normales Papier), findest du die Antwort in den weiterführenden Infos am Ende des Beitrags. 😊

Welches Papier für Aquarell – Diese Fragen solltest du dir vor dem Kauf stellen!

Aquarellpapier, eine Welt für sich. Sowohl im Internet als auch in jedem Künstlerbedarfsladen wirst du mit einer großen Auswahl an verschiedensten Aquarellpapieren konfrontiert. Von dieser Fülle ist man als Aquarell-Neuling schnell erschlagen.

Vielleicht hast du schon mal gehört, dass das ideale Papier beim Aquarell Malen zu deinem Stil passen muss. Wahrscheinlich denkst du dir jetzt aber: Das klingt ja in der Theorie schön und gut, aber was hilft mir das in der Praxis?

Aquarellpapier Auswahl

Keine Sorge, genau das werde ich dir nun erklären. 😊 Ich werde dir nämlich jetzt 4 Fragen mitgeben, die dir hoffentlich deinen Weg durch den Aquarellpapier-Dschungel weisen, damit du am Ende das ideale Papier für DEIN Werk findest. 😊

Frage 1: Fein, mittel, grob – Welche Beschaffenheit soll dein Papier für Aquarell haben?

Die erste Frage, die du dir vor dem Kauf von Papier für Aquarell stellen solltest, lautet: Welche Beschaffenheit soll mein Papier haben? Falls du dich jetzt fragst, was ich mit Beschaffenheit meine: Nun, Papier kann eine unterschiedliche Struktur haben. Speziell bei Aquarellpapier unterscheidet man 3 Grundkategorien von Papierbeschaffenheit:

  • fein/glatt
  • mittel/leicht rau
  • grob/sehr rau

Klar, in erster Linie gilt auch bei Papier: Alles eine Frage des persönlichen Geschmacks. Trotzdem ist aber nicht jede Papiersorte für jedes Gemälde und jeden Künstler geeignet. Deshalb schauen wir uns die unterschiedlichen Beschaffenheiten und deren Eigenschaften mal kurz genauer an. Ich bin sicher, das hilft dir bei deiner Entscheidung, welches Papier für Aquarell du benutzen magst. 😊

Feines, glattes Papier – Aquarellpapier für Fortgeschrittene

Eins gleich vorweg: Wenn du noch totaler Aquarell-Anfänger bist, würde ich dir NICHT zu glattem Papier raten. Wieso? Weil glattes Papier nicht gerade die beste Saugfähigkeit hat. Die Farbpartikel dringen nicht so leicht und eher langsam in das Papier ein, sodass dein Gemälde schnell verwischt, wenn du nicht permanent aufpasst.

Wenn du aber (irgendwann) ein bisschen Übung im Malen mit Wasserfarben hast und nicht zu viel Wasser für deine Werke verwendest, kann glattes Papier auch seine Vorteile haben. Auf diesem Zeichenuntergrund strahlen die Farben nämlich besonders schön.

Bleibt noch die Frage: Woran erkenne ich glattes Papier? Du erkennst es daran, dass es fast keine Textur hat und sich sehr fein und eben anfühlt.

Du willst glattes Papier testen? Dann empfehle ich dir das Aquarellpapier von Arches – Typ: Satiniert.

verwischte Wasserfarbe

Die goldene Mitte – Mittlere Körnung ist die beste Wahl für Anfänger

Ok, feines Papier ist also nicht so super für Anfänger. Aber welches Papier für Aquarell hat dann eine bessere Beschaffenheit für Anfänger wie das feine? Also, ich finde, mit einer mittleren Körnung kannst du als Wasserfarben-Anfänger quasi gar nicht daneben liegen.

Das Papier hat dann eine leicht raue Oberfläche, du kannst also eine leichte Textur spüren. Diese Textur sorgt dafür, dass du eine gute Kontrolle über dein Gemälde behältst, weil die Farbe nicht direkt „wegläuft“, der Pinsel aber gleichzeitig trotzdem noch gut über das Papier gleitet. So kannst du sowohl Details als auch glatte Übergänge super malen – die mittlere Körnung ist also die Allzweckwaffe unter den Aquarellpapierbeschaffenheiten.

Ein gutes Papier hierfür ist das Hahnemühle Burgund Papier – Fine.

Hahnemühle Burgund

Raues Papier – wenn es richtig dreidimensional werden soll

Vielleicht fragst du dich jetzt? Wenn das mittelraue Papier die Lösung für alles ist, wozu brauche ich dann noch richtig raues Papier? Die Antwort lautet: Grobkörniges Papier empfehle ich dir dann, wenn du gerne Bilder malen magst, bei denen am Ende ein starker 3 D Effekt zu sehen ist.

Bei rauem Papier kommt nämlich die Struktur des Papiers richtig sichtbar hervor, wie z. B. beim Papier Hahnemühle Cézanne – Rau.

Aquarellpapier starke Textur

Wir halten somit als erstes Ergebnis auf der Suche nach der Antwort auf die Frage „Welches Papier für Aquarell“ fest:

Prinzipiell ist die mittlere Körnung immer eine gute Wahl.

 

Frage 2, wenn es darum geht, welches Papier für Aquarell DEIN Papier wird: Wie groß darf´s sein?

Kommen wir also zur zweiten Frage: Welche Größe soll dein Papier für Aquarell haben?

Auch hier hast du die Qual der Wahl. Es gibt im Internet und in jedem Laden fast alle nur denkbaren Größen. Von der Postkarte über Notizbücher zu DIN A4, DIN A3, DIN A2 bis hin zur Panorama-Größe, du hast die freie Wahl.

Bei der Wahl der richtigen Größe deines Papiers fällt es mir auch schwer, dir einen konkreten Tipp zu geben, was du kaufen solltest. Es ist letztendlich reine Geschmackssache, wie groß du dein Bild malen willst.

Trotzdem versuche ich aber mal, dir eine Hilfestellung mitzugeben. Gerade wenn du noch Mal-Anfänger bist, würde ich die empfehlen, eher ein mittelgroßes Format (z. B. DIN A4 oder DIN A5) zu wählen. Aus meiner persönlichen Erfahrung weiß ich nämlich, dass gerade am Anfang ein sehr großes weißes Blatt schnell einschüchtert. Zu klein sollte das Papier aber auch nicht sein, du solltest dir ein bisschen Platz zum Ausprobieren und Experimentieren lassen. 😊

Papier für Aquarell Größe

Achtung, Insider-Tipp: Du kannst dir auch ein paar sehr große Papierbögen kaufen und die dann bei Bedarf einfach kleiner schneiden. Oder du kaufst dir eine Auswahl an verschiedenen Größen, dann bist du für jede Mal-Laune ausgestattet. 😊

Fazit 2 auf dem Weg zur Antwort auf die Frage, welches Papier für Aquarell perfekt ist:

Wähle bei der Papiergröße die goldene Mitte
(nicht zu klein und nicht zu groß).

Frage 3 auf dem Weg zum perfekten Aquarellpapier: Einzelner Bogen oder gleich auf Vorrat einkaufen und einen ganzen Block besorgen?

Bögen Blöcke für Aquarell

Schon Halbzeit und damit zu Frage 3, die du dir vor dem Kauf von Aquarellpapier stellen solltest: Kaufe ich einzelne Bögen oder doch gleich einen ganzen Papierblock?

Einzelne Bögen – Wenn du ausprobieren und dir alles offen halten willst

Wie gerade schon bei der Frage nach der Papiergröße erwähnt, würde ich dir immer dann zum Kauf von einzelnen Papierbögen raten, wenn du dich nicht gleich auf eine Größe und eine Sorte festlegen willst. Einzelne Bögen bieten dir die Möglichkeit, auszuprobieren und verschiedenste Materialien durchzutesten. Wenn du dann dein Lieblingspapier gefunden hast, kannst du dir gleich einen ganzen Block davon besorgen. 😊

Du malst gerne mit ein bisschen mehr Wasser? Die Vorteile von ganzen Papierblöcken

Ich finde nämlich, ganze Blöcke haben einen entscheidenden Vorteil: Du kannst beim Malen auf eine Unterlage verzichten, weil keine Farbe auf den Tisch (oder worauf auch immer dein Blatt liegen mag) durchsuppen kann. Außerdem wellt sich das Papier dann auch nicht beim Auftragen von Wasserfarben.

Damit aber auch nicht die Blätter voller Farbe werden, die auf dem Block unter genau der Seite sind, auf die du gerade dein Kunstwerk zauberst, solltest du beim Kauf deines Aquarellblock folgendes beachten. Der Block sollte rundum verleimt sein und nicht nur an einer Seite.

Merke: Antwort 3 auf die Frage, welches Papier für Aquarell super ist:

Für den Anfang erstmal mit einzelnen Bögen ausprobieren und wenn du dein Lieblingspapier gefunden hast, ganze Blöcke kaufen.

Frage 4 – Die Frage aller Fragen: Welche Stärke soll mein Papier für Aquarell haben?

Damit zur letzten und alles entscheidenden Frage: Welche Stärke darfs für dein Papier sein? Ich rate dir dazu, dieses Kapitel besonders aufmerksam zu lesen, denn keine der bis hierhin angeschauten Papiereigenschaften hat so eine starke Auswirkung auf das Mal-Endergebnis wie die Papierstärke.

Aber welche Stärken gibt es denn jetzt eigentlich und was zeichnet das jeweilige Papier aus?

Dünnes Eis für dein Kunstwerk – Leichtes Aquarellpapier

Von leichtem Aquarellpapier spricht der Kenner, wenn das Papier zwischen 120 und 300 g/m² hat.

Leichtes Papier birgt immer schnell die Gefahr, dass dein Gemälde wellig wird – und diese Wellen wiederum können auch unschöne Pfützen in deinem Bild mit sich bringen.

dünnes Aquarellpapier wllig

Deshalb gilt: Wenn du trotzdem gerne mit dünnerem Papier arbeiten möchtest (meistens ist das nämlich ein bisschen billiger als dickeres Papier), solltest du das Blatt vor dem Malen auf eine Holzplatte aufkleben (Tipps zum Aufkleben findest du in den Kommentaren zum Zeichenpapier-Beitrag…). Dann hat das Papier gar keine Chance, sich zu wellen.

Die sichere Nummer gerade für Anfänger – Mittlere Papierstärke

Wenn du aber kein Risiko eingehen und direkt losmalen möchtest, ohne zuerst noch das Blatt aufkleben zu müssen, solltest du auf eine mittlere Papierstärke zurückgreifen.

Mittleres Papier hat zwischen 300 und 600 g/m².

Meine Erfahrung hat gezeigt: 300 g/m² reichen schon aus, um richtig Spaß am Aquarell Malen zu haben, denn schon dann ist das Papier so stabil, dass deinen Maltechniken (fast) keine Grenzen gesetzt sind. 😊

Schweres Papier – Für richtig nasse Wasser-Werke die beste Wahl

Solltest du allerdings zu der Sorte Künstler gehören, die gerne richtig viel Wasser beim Malen verwenden, ist es für dich auch eine Überlegung wert, auf schweres Papier zurückzugreifen.

Schweres Papier hat 600 bis 840 g/m². Dabei gilt: Je schwerer das Papier, desto mehr Wasser kann es aufnehmen.

starkes Papier für Aquarell

Somit gilt als Antwort 4 auf die Frage, welches Papier für Aquarell du verwenden solltest:

Mit einer Stärke von 300 g/m² bist du in der Regel gut bedient. 😊

Kurz und knapp

Und damit sind wir schon am Ende unseres Ausflugs in die Welt der Aquarellpapiere. Ich hoffe, du bist jetzt schlauer und kennst für dich die Antwort, wenn es darum geht: Welches Papier für Aquarell soll ich kaufen?

Falls du dir noch nicht sicher bist, bietet dir die nachfolgende Tabelle hoffentlich eine gute Orientierung, welche Eigenschaften bei Aquarellpapier gerade für Anfänger zu empfehlen sind. 😊

Kriterium

Beschaffenheit

Format

Einzelner Bogen oder Block

Papierstärke

Wie sollte das Papier für Anfänger sein?

Mittelrau

DIN A4 oder DIN A5

Einzelne Bögen

Mittel (300 g/m²)

Aber letztendlich gilt natürlich immer: Das sind alles nur Empfehlungen, jeder Künstler ist anders und du musst einfach durch Ausprobieren herausfinden, welches Papier für Aquarell für DICH perfekt ist. 😊 Viel Spaß dabei!

Was du sonst noch so – neben Papier – zum Aquarell-Malen brauchst, erkläre ich dir übrigens in diesem Beitrag. 😉

Mein allerliebstes Aquarellpapier ist Arches satiniert, da ich es auch zum Zeichnen verwende. Welches Papier ist dein Lieblings-Aquarellpapier?

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Zeichnung Aquarell

Falls du dich noch fragst, wieso du überhaupt Aquarellpapier und nicht normales Zeichenpapier verwenden sollst: Ließ weiter, ich bin sicher, du wirst die Antwort finden. 😊

Weiterführende Infos: Wieso „richtiges“ Aquarellpapier für Wasserfarben-Werke so wichtig ist

Ich kenne das, zu Anfang seiner Aquarell-Karriere fragt man sich: Muss es wirklich das teure Aquarellpapier sein? Tut es nicht auch klassisches Zeichenpapier? Ich gebe zu, auch ich war am Anfang skeptisch – und deswegen habe ich die Probe aufs Exempel gemacht und ein und dasselbe Motiv auf klassisches Zeichenpapier, dünnes Aquarellpapier und mittelstarkes Aquarellpapier gezeichnet – mit einem klaren Ergebnis….

Klassisches Zeichenpapier – Nicht der richtige Untergrund für Wasserfarben

Aquarell auf Zeichenpapier

Ich finde das Ergebnis deutlich schlechter als mit gutem Aquarellpapier. Die Farben wirken einfach sehr matt und das Papier wellt sich stark.

Dünnes Aquarellpapier – Für deine Werke mit kühleren Farben

Versuch 2 auf dünnem Aquarellpapier. Gefällt mir schon deutlich besser, die Farben wirken intensiver und die unschönen Wasserflecken gibt es auch nicht.

Dickes Aquarellpapier – Wenn es warm und kräftig werden soll

Zum Schluss dasselbe Bild nochmal auf dickem Aquarellpapier. Klar, dieses Papier ist das teuerste, aber ich finde auch das Zeichenergebnis hier am überzeugendsten.

Die Farben leuchten intensiv und die Biene wirkt direkt viel dreidimensionaler wie auf den anderen beiden Papieren.

Für mich war nach diesem Test klar: Auch wenn das dicke Aquarellpapier seinen Preis hat – das Malergebnis und -erlebnis ist diesen Preis auf jeden Fall wert!

Weitere interessante Tipps zum Kreativ-werden findest du in diesem Video. 🙂 

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