Bildanalyse Kunst: Wie du eine gute Bildanalyse für Kunst schreibst – mit hilfreichen Tipps

Bildanalyse Kunst: Eine Kunst für sich.

Auch, wenn das praktische Üben am meisten Spaß macht – etwas Kunsttheorie kann sehr hilfreich sein. Daher widmen wir uns heute einem häufig gefragten Thema aus dem theoretischen Bereich: Der Bildanalyse in der Kunst.

Vielleicht kennst du die Bildbeschreibung für Kunst vor allem aus der Schule. 

Wir wollen uns unvoreingenommen ansehen, was eine Bildanalyse genau ist, wofür sie nützlich sein kann und wie du sie aufbaust – egal, ob du sie für Schule und Studium benötigst oder einfach für dich Bilder anderer Künstler analysieren möchtest.

Die folgenden Inhalte bringen dir die Bildanalyse näher:

Was genau versteht man überhaupt unter einer Bildanalyse?

Welchen Zweck verfolgt eine Bildanalyse in Kunst?

Welche formalen Anforderungen bestehen an eine Bildanalyse für Kunst?

Bildanalyse Kunst: Der richtige Aufbau

  1. Teil: Die Einleitung
  2. Teil: Die Bildbeschreibung in der Kunst
  3. Teil: Die eigentliche Bildanalyse
  4. Teil: Die Bildinterpretation
  5. Teil: Der Schlussteil

5 Tipps für deine Bildanalyse in Kunst

  1. Richte dich nach den Vorgaben deines Dozenten oder Lehrers
  2. Nimm dir Zeit und sieh genau hin
  3. Arbeite mit Checklisten
  4. Mache dir Notizen, bevor du los schreibst
  5. Suche immer nach Belegen für deine Aussagen

Was genau versteht man überhaupt unter einer Bildanalyse?

Schauen wir uns zunächst kurz an, was man genau unter einer Bildanalyse versteht.

Es handelt sich dabei im Allgemeinen um eine schriftliche Arbeit beziehungsweise einen Aufsatz. Dieser hat das Ziel, ein vorgegebenes Bild möglichst detailliert zu beschreiben, zu analysieren und zu deuten.

Am besten schaust du dir zu Bildanalysen der Kunst auch Beispiele an – aus diesen lernst du am besten!

Eine Bildanalyse ist eine schriftliche Leistung.

Welchen Zweck verfolgt eine Bildanalyse in Kunst?

Das klingt für dich vielleicht sehr nach Schule – und tatsächlich ist die Bildanalyse in Kunst eine beliebte schulische Prüfungsleistung. Auch, wenn du Kunst studieren möchtest, wirst du um Bildanalysen als Klausurform kaum herumkommen.

Eine Bildanalyse anzufertigen, soll dein Auge und dein Verständnis für künstlerische Stilmittel schulen. Daher finden wir, dass diese Art der Bildbetrachtung auch hilfreich sein kann, wenn du dem Schulleben bereits entwachsen bist.

Vielleicht bist du aber auch Schüler oder Student und suchst nach Tipps für das Verfassen einer guten Bildbeschreibung. 

Versuche, diese Aufgabe nicht als lästige Pflicht sondern als gute Übung aufzufassen, besonders, wenn du einen Leistungskurs Kunst oder ähnliches belegt hast. 😊

Denn: Wer Künstler werden möchte, sollte sich auch intensiv mit der Kunst anderer kreativer Menschen beschäftigen!

Zweck der Bildanalyse in der Kunst

Welche formalen Anforderungen bestehen an eine Bildanalyse für Kunst?

Als Prüfungsleistung bestehen an eine Bildanalyse bestimmte formale Anforderungen. Besonders wichtig ist, dass du beim Schreiben die folgenden Kriterien erfüllst:

  • fehlerfreie Rechtschreibung und Grammatik,
  • sinnvolle Argumentationsstruktur,
  • korrekter Aufbau entsprechend gängiger Vorgaben,
  • möglichst objektive Betrachtung des Bildes,
  • Einordnung des Werks in einen größeren Kontext.

Bildanalyse Kunst: Der richtige Aufbau

Der korrekte Aufbau einer Bildanalyse ist ein zentraler Punkt beim Schreiben. 

Sofern du keine anderen Vorgaben erhalten hast, folgt der Aufbau immer einem 5-Punkte-Schema. Dieses wollen wir dir hier genauer zeigen.

Dazu erhältst du jeweils eine Beschreibung des Teils und eine Checkliste mit Fragen, die dieser Teil beantworten soll.

Bitte denke daran, dass die Einteilung in 5 Unterteile dir lediglich beim Formulieren helfen soll. Schreibe aber stets einen zusammengehörigen Fließtext ohne Unterteilungen!

Teil 1: Die Einleitung

Eine Bildanalyse ist eine schriftliche Leistung und sollte daher stets der klassischen Argumentationsfolge eines Aufsatzes folgen.

Daher beginnt auch eine Bildanalyse wie jeder gute Text mit einer Einleitung.

Die Einleitung deiner Bildanalyse sollte die wichtigsten Eckdaten des vorliegenden Bildes nennen. Du kannst hier zudem kurz zusammenfassen, was du zum jeweiligen Künstler weißt.

Halte dich aber stets kurz. Die Einleitung sollte nur 1 bis 2 Absätze umfassen und den Leser kurz an das Bild heranführen.

Am Ende der Einleitung folgt dann die sogenannte These. Diese gibt in einem Satz wieder, worum es in dem Bild deiner Meinung nach geht beziehungsweise welche Bedeutung es besitzt.

 
Die Einleitung einer Bildanalyse für Kunst.

Checkliste für den allgemeinen Einleitungsteil

Hangele dich in deinem Einleitungsteil an den W-Fragen entlang. Beantworte knapp die folgenden Fragen, sofern relevant:

  • WER hat das Bild geschaffen? Wer war der Künstler?
  • WAS ist der Titel oder Name des Bildes? Was ist sein Gegenstand? Was für einer Gattung gehört es an?
  • WIE wurde es gemalt, welche Technik hat der Künstler genutzt?
  • WO wurde das Bild geschaffen? Wo wurde es ausgestellt?
  • WANN wurde es geschaffen?

Checkliste für die These

Die These sollte die folgenden Fragen beantworten, wobei nicht immer alle diese Aspekte relevant sind. Konzentriere dich auf den wichtigsten.

  • Welche Bedeutung hat das Bild?
  • Was wollte der Künstler sagen?
  • Gibt es einen größeren künstlerischen, kulturellen oder historischen Kontext, der dem Bild eine besondere Bedeutung verleiht?

Am besten formulierst du die These erst, nachdem du das Bild für dich analysiert hast. Sie sollte nicht nur deinen ersten Eindruck wiedergeben, sondern deine Erkenntnisse zum Bild in einem Satz zusammenfassen.

Teil 2: Die Bildbeschreibung in der Kunst

Nach der Einleitung folgt die sogenannte Bildbeschreibung. Hier geht es noch nicht um tiefgreifende Analysen.

Als erster Part des Hauptteils soll die Bildbeschreibung das Werk zunächst deskriptiv beschreiben. Auch ein Leser, der das Bild nicht kennt, sollte danach wissen, was zu sehen ist.

Das bedeutet nicht, dass die Bildbeschreibung nicht detailliert sein darf. Im Gegenteil solltest du sehr genau beschreiben, was du siehst. Du sollst das Gesehene lediglich zu diesem Zeitpunkt noch nicht in einen Zusammenhang setzen oder deuten.

Die Bildbeschreibung von Kunst

Checkliste für die Bildbeschreibung

Deine Bildbeschreibung sollte die folgenden Fragen beantworten:

  • Welche Elemente, Gegenstände oder Menschen sind auf dem Bild zu sehen? Wo befinden sich diese?
  • Was befindet sich im Vordergrund, was eher im Mittelgrund und was im Hintergrund?
  • In welcher Perspektive wurde das Bild geschaffen?
  • Welche Linien sind zu sehen? Wie sehen diese Linien aus?
  • Welche Formen sind zu sehen? Wie sehen diese Formen aus?
  • Wie sind die Größenverhältnisse im Bild?
  • Welche Farben sind zu sehen? Wie sind sie im Farbkreis einzuordnen? Gibt es ein Farbschema?
  • Besitzt die Oberfläche eine bestimmte Textur oder andere Besonderheiten?

Teil 3: Die eigentliche Bildanalyse

Nun folgt der wichtigste Teil, die Bildanalyse selbst. Diese sollte in deiner Arbeit den größten Anteil einnehmen. 

Achte also darauf, dich in den anderen Teilen eher kürzer zu halten und hier richtig ins Detail zu gehen.

Während du in der Bildbeschreibung lediglich beschrieben hast, was zu sehen ist, geht es nun darum, wie der Künstler dieses Werk geschaffen hat.

Gehe dazu die Dinge, die du in der Bildbeschreibung gefunden hast, durch und analysiere sie. Wie hat der Künstler diese Wirkung geschaffen, welches Material hat er wie verwendet?

Die Bildanalyse betrachtet Kunst im Detail.

Checkliste für die Bildanalyse

  • Welche Formensprache nutzt der Künstler?
  • Gibt es besondere Formen, die prägend für das Werk sind oder sich wiederholen?
  • Wo im Bild herrscht Stille? Wo herrscht Bewegung? Wie wirkt das Bild dadurch insgesamt, eher ruhig oder eher bewegt?
  • Gibt es freie Parts im Bild?
  • Auf welchen Punkt wird die Aufmerksamkeit des Betrachters gelenkt, was ist der Fokus des Bildes? Wie erreicht der Künstler dies?
  • Was sind die auffälligsten Merkmale des Bildes?
  • Wie ist das Bild komponiert? Welchen Gestaltungsprinzipien folgt der Künstler?
  • Wie verwendet der Künstler Licht und Farbe? Welche Wirkung erzielt er dadurch?
  • Wie kontrastreich ist das Bild? Welche Funktion haben die Farbkontraste?
  • Welche Wirkung hat der Hintergrund?
  • Wie hat der Künstler das Medium verwendet, welchen Einfluss hat es auf die Wirkung des Bildes?
  • Wir wirken die Proportionen im Bild? Herrschen Gleich- oder Ungleichgewichte in der Komposition?

Teil 4: Die Bildinterpretation

Der Hauptteil schließt mit der Interpretation des Bildes ab. Hier sollst du also letztlich all deine gewonnenen Erkenntnisse zusammengenommen betrachten und daraus ableiten, was der Künstler wohl mit seinem Werk sagen wollte.

Du kannst dich dabei auf das Bild selbst, aber auch auf dein Wissen zum Künstler stützen.

Wichtig ist: Deine Interpretation muss stets nachvollziehbar sein. Jede Aussage solltest du mit einem Aspekt des Bildes belegen können.

Stelle also nicht einfach Behauptungen auf, sondern führe nur Argumente an, für die du auch einen Beleg im Bild findest. Wenn möglich, kannst du diese dann mit der Biografie des Künstlers verknüpfen – nicht andersherum!

Die Interpretation in der Bildanalyse in Kunst.

Checkliste für die Bildinterpretation

Die Interpretation sollte diese Fragen beantworten:

  • Warum hat der Künstler genau dieses Bild gemalt? Was wollte er damit aussagen?
  • Was ist das Hauptthema des Bildes? Welche Ideen hat der Künstler beim Schaffen verfolgt?
  • Erzählt das Kunstwerk eine Geschichte? Lässt es sich in einen größeren Kontext einordnen, der seine Bedeutung verändert?
  • Welche Art der Darstellung hat der Künstler gewählt (abstrakt oder realistisch) und warum hat er sich wohl dafür entschieden?

Teil 5: Der Schlussteil

Wie auch die Einleitung sollte der Schlussteil nicht mehr als 1 bis 2 Absätze deines Textes einnehmen. Das Ziel ist es, hier einen runden Abschluss für deine Analyse zu finden.

Im Schlussteil darfst und sollst du persönlich Stellung zum Bild beziehen. Bleibe aber hier auch sachlich und gehe darauf ein, ob deine persönliche Interpretation des Bildes zu den gefundenen Belegen im Bild passt.

Ob das Bild dir gefällt oder nicht hat auch im Schluss nichts verloren. Gehe vielmehr darauf ein, welche Bedeutung das Bild für dich persönlich hat und ob sich das den Belegen nach mit der Intention des Künstlers deckt.

Der Schlussteil einer Bildanalyse in Kunst.

Checkliste für den Schlussteil

Auch der Schluss sollte einige letzte Fragen beantworten, beispielsweise:

  • Wie passen deine These aus der Einleitung, deine persönliche Sicht auf das Bild und die gefundenen Belege aus der Bildanalyse zusammen?
  • Nach welchen Kriterien sollte das Bild deiner Meinung nach bewertet werden?
  • In welchem größeren Kontext sollte das Bild deiner Meinung nach eventuell interpretiert werden?
  • Welche Qualitäten transportiert das Bild und wie macht der Künstler das, zusammengefasst in einem Satz?

5 Tipps für deine Bildanalyse in Kunst

Nun weißt du, worauf es bei einer Bildanalyse für Kunst ankommt. Zum Schluss wollen wir dir noch 5 Tipps mitgeben, damit es wirklich gut mit dem Schreiben klappt.

Tipp #1: Richte dich nach den Vorgaben deines Dozenten oder Lehrers

Dieser Tipp gilt natürlich nur für dich, wenn du Bildanalysen als Klausur oder andere Prüfungsleistung verfassen musst.

Ist dies der Fall, richte dich unbedingt nach den Vorgaben, die dein Dozent oder Lehrer vielleicht macht. Zwar wird eine Bildanalyse meist etwa wie oben aufgebaut, allerdings kann ein Lehrer davon abweichende Anforderungen stellen – das ist völlig legitim!

Gerade in Prüfungssituationen unter Zeitdruck solltest du daher ein besonderes Augenmerk darauf legen, in erster Linie die Punkte abzuarbeiten, die der bewertende Lehrer für wichtig hält.

Die Bildanalyse in Kunst als Klausurform.

Tipp #2: Nimm dir Zeit und sieh genau hin

Auch unter Zeitdruck gilt: Nimm dir genug Zeit, um dir das zu analysierende Kunstwerk zunächst genau anzusehen.

Eine gute Bildanalyse sollte in die Tiefe gehen. Ein oberflächlicher Blick auf das Bild reicht nicht aus, um diesem Anspruch gerecht zu werden.

Das gilt besonders in Prüfungssituationen, in denen du meist nur ein Foto des Bildes und nicht das Original vor dir hast. Hier gehen Details schneller verloren, weshalb du besonders aufmerksam hinschauen solltest.

Bildanalyse: Zeit nehmen Kunst zu betrachten.

Tipp #3: Arbeite mit Checklisten

Checklisten helfen dir, keinen wichtigen Aspekt deiner Bildanalyse zu vergessen. Arbeite daher unbedingt mit Checklisten.

Diese können so aussehen wie die Fragelisten oben. Ergänze oder verändere diese wie du es brauchst oder erstelle dir eigene Checklisten.

Achte darauf, die Checklisten so aufzubauen, dass du sie dir gut merken kannst. Wenn dann deine Prüfung beginnt, schreibe als erstes die wichtigsten Stichpunkte deiner Checkliste auf einen Notizzettel, damit du dich daran entlang arbeiten kannst.

Checklisten helfen bei der Bildanalyse in Kunst

Tipp #4: Mache dir Notizen, bevor du los schreibst

Eng verwandt mit Tipp #3.

Der letzte Schritt deiner Analyse ist es, deinen Fließtext zu schreiben. Es mag dir unter Zeitdruck wie Zeitverschwendung vorkommen, doch es hat sich bewährt, zunächst auf Notizzetteln alle wichtigen Fragen zum Bild für dich zu klären.

Beginne erst zu schreiben, wenn du die Zusammenhänge im Bild für dich vollständig nachvollzogen hast. 

Zwar können dir beim Schreiben weitere Ideen kommen, dennoch solltest du das Bild vollauf verstanden haben.

Dann verpackst du deine Erkenntnisse nur noch in schöne Sätze. So verzettelst du dich nicht und hast am Ende oft mehr Zeit, als wenn du sofort los schreibst.

Beginne deine Bildanalyse in Kunst mit Notizen.

Tipp #5: Suche immer nach Belegen für deine Aussagen

Das haben wir zwar schon betont, man kann es aber nicht oft genug sagen: Mache keine Aussagen, für die sich kein nachvollziehbarer Beleg im Bild findet.

Nicht nur, dass dir das in Prüfungssituationen Punktabzug bringt, es hilft dir auch nicht. Denn durch eine korrekte, möglichst objektive Bildanalyse lernst du, hinter deine persönliche Meinung des Bildes zu schauen und ganz neue Aspekte daran zu entdecken.

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Fühlst du dich jetzt in der Lage, eine Bildanalyse in Kunst zu schreiben? Erzähle uns gerne mal, wofür du die Bildanalyse eigentlich benötigst – in den Kommentaren! 😊

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