Eine gut gemachte 3D Zeichnung kann für den Betrachter eine perfekte optische Täuschung darstellen. Dafür muss man sicherlich ziemlich gut zeichnen können, oder?
Nicht unbedingt! Wichtiger ist, dass du verstehst, wie du eine 3D Illusion für den Betrachter erschaffen kannst.
Heute zeigen wir dir, was es für einfache 3D Zeichnungen braucht. Außerdem gibt es natürlich gleich noch ein Tutorial für deine erste eigene 3D Zeichnung. 💪
Mit den folgenden Inhalten gelangst du direkt zu deiner ersten eigenen 3D Zeichnung:
Was genau versteht man unter einer 3D Zeichnung?
Was benötige ich für einfache 3D Zeichnungen?
Die richtige Perspektive einnehmen
Tutorial: Deine erste 3D Zeichnung
- Beginne mit der Grundform
- Schattiere eine Grube
- Zeichne eine einfache Leiter ein
- Gib der Leiter einen Schatten
- Verstärke die Kontraste
Welche einfachen 3D Zeichnungen kann ich noch anfertigen?
- Das erste Prinzip: Zeichne eine Vertiefung ins Papier
- Das zweite Prinzip: Lasse etwas über dem Papier schweben
- Das dritte Prinzip: Erschaffe einen täuschend echten Gegenstand
Fazit 3D Zeichnung: Einfacher als man denkt
Was genau versteht man unter einer 3D Zeichnung?
Lass uns aber erst einmal definieren, was wir unter einer 3D Zeichnung verstehen. Schließlich besitzt jede gute realistische Zeichnung auch eine gewisse Räumlichkeit.
Unter einer 3D Zeichnung verstehen wir aber meistens mehr. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von Illusionsmalerei.
Eine 3D Zeichnung ist damit extra so angelegt, dass sie den Betrachter in die Irre führen kann. Sie gibt ihm den Eindruck, die Zeichnung sei tatsächlich dreidimensional, obwohl das nicht der Fall ist.
Was benötige ich für einfache 3D Zeichnungen?
Das kommt natürlich stark darauf an, was und wie du zeichnen möchtest.
Für die meisten einfachen 3D Zeichnungen reicht dir ein gutes Zeichenset mit Bleistiften in verschiedenen Härtegraden.
Zusätzlich können schwarze und weiße Buntstifte, ein Kohlestift, Gelstifte und Radierstifte hilfreich sein.
Viele 3D-Künstler unterstützen ihre Illusion zudem durch geschicktes Ausschneiden des Motivs. Ein guter Cutter und eine scharfe Schere können daher ebenfalls hilfreich sein.
Gerade Linien und exakte Kreise sind das A und O guter 3D Zeichnungen. Halte daher auch ein Lineal oder Geodreieck sowie einen Zirkel bereit.
Die richtige Perspektive einnehmen
Das Zeichnen in 3D ist eine gute Zeichenübung, gerade, weil du dich dabei im perspektivischen Zeichnen üben musst. Ohne die richtige Perspektive wird die perfekte Illusion nämlich nicht gelingen.
Wenn du wenig Ahnung von Fluchtpunkt und Perspektive hast, lies dir gerne zunächst einmal unseren Blogartikel zum Thema durch.
Daneben geht es beim 3D Zeichnen auch viel um den richtigen Schattenwurf. Ähnlich wie das Zeichnen von Falten fordert dreidimensionales Zeichnen als Übung deine Kreativität im besonderen Maße heraus und kann dir viel übers Zeichnen im Allgemeinen beibringen.
Tutorial: Deine erste 3D Zeichnung
Nun wollen wir uns aber gleich in die Praxis stürzen! Bevor wir dir weitere tolle Ideen für einfache 3D Zeichnungen zeigen, gibt es nun zunächst ein kleines Tutorial.
In nur fünf einfachen Schritten kommst du damit zu einer gezeichneten optischen Illusion.
Was du heute benötigst
Für dieses Tutorial benötigst du lediglich:
- Bleistifte in verschiedenen Härtegraden, wir haben Stifte von 12B bis 2B verwendet,
- ein Geodreieck,
- eventuell einen Radiergummi,
- ein Stück Zeichenpapier,
- ein Wischwerkzeug.
Schritt 1: Beginne mit der Grundform
Wir wollen eine tiefe Grube aufs Papier zaubern, in die eine Leiter hinabführt.
Wir machen es uns einfach und zeichnen eine Art rechteckigen Schacht. Um die Grundform dafür zu zeichnen, konstruiere mit deinem Geodreieck zunächst ein Quadrat auf deinem Papier.
Zeichne dann eine Linie quer von links oben nach rechts unten. Lasse sie in der linken oberen Ecke beginnen und ein Stück vor der rechten unteren Ecke enden.
Achtung: Wenn du die Linie bis in die rechte untere Ecke ziehst, funktioniert die Illusion später nicht! Achte also auf genug Abstand zur Ecke.
Schritt 2: Schattiere eine Grube
Die beiden entstandenen Flächen werden nun so schattiert, dass es aussieht, als würden sie nach unten führen.
Keine Sorge, wenn es in diesem Schritt für dich noch gar nicht so aussieht. Die Illusion entsteht erst kurz bevor du mit deiner 3D Zeichnung fertig bist.
Schattiere die rechte Form dafür stärker als die linke. Die Schatten beider Seiten sollten nach unten intensiver werden. Auch in Richtung der Kanten solltest du etwas dunkler werden.
Schattiere am besten in mehreren Lagen. Beginne mit einem sehr weichen Bleistift für die dunkelsten Bereiche und arbeite dich dann mit immer härter werdenden Stiften zu den hellen Bereichen vor.
Am Ende verwische alles gut, um einen möglichst weichen, realistischen Schattenwurf zu erzielen.
Schritt 3: Zeichne eine einfache Leiter ein
Im nächsten Schritt wird die optische Illusion deutlicher. Denn nun zeichnen wir unsere Leiter ein, die den dunklen Schacht hinabführt.
Zeichne dazu von links kommend zwei Linien ein, die ins Dunkel der Schattierungen führen, wie auf dem Bild zu sehen.
Wichtig: Die Linien dürfen nicht parallel sein, sondern müssen nach unten immer enger zulaufen. Die Sprossen der Leiter hingegen sind parallel zueinander, allerdings musst du hier die Abstände nach unten immer kleiner werden lassen.
Schritt 4: Gib der Leiter einen Schatten
Jetzt kommen deine Kenntnisse im perspektivischen Zeichnen zum Tragen: Zeichne die Schatten ein, die die Leiter auf den Boden und in den Schacht wirft.
Diese sollten nicht ganz so stark ausfallen wie die Leiter selbst. Verwische sie zudem, um sie eindeutig als Schatten zu betonen.
Schritt 5: Verstärke die Kontraste
Nimm nun einen dunklen Bleistift und zeichne die Linien des Schachts und der Leiter selbst nochmals kräftig nach. Die Schatten der Leiter lässt du, wie sie sind. So wird die Illusion optisch verstärkt. Fertig!
Auf den Winkel kommt es an
Kommt dir deine Zeichnung nicht so perfekt dreidimensional vor wie unsere?
Das kann zum einen daran liegen, dass du die Zeichnung selbst angefertigt hast. Wir selbst durchschauen unsere Illusion eher, weshalb es uns schwerer fällt, sie selbst auch zu sehen.
Es könnte aber auch einfach daran liegen, dass du im falschen Winkel auf dein Blatt schaust. Platziere das Bild etwa im folgenden Winkel vor dir, um die Illusion perfekt wahrnehmen zu können:
Denke auch, wenn du Bilder von 3D Zeichnungen im Internet siehst, daran, dass diese vermutlich im perfekten Winkel fotografiert wurden und nicht aus jedem Winkel gleich gut aussehen.
Welche einfachen 3D Zeichnungen kann ich noch anfertigen?
Bist du jetzt auf den Geschmack gekommen und möchtest vielleicht gleich noch ein paar 3D Zeichnungen für dein Skizzenbuch anfertigen?
Wir haben das Internet durchforstet und wollen dir drei einfache 3D Zeichnungen zeigen, die auch du anfertigen kannst!
Es ist wichtig zu verstehen, dass 3D Zeichnungen meist einem von drei Prinzipien folgen:
- Sie erschaffen den Eindruck einer Vertiefung im Papier.
- Sie erschaffen den Eindruck, ein Gegenstand würde über dem Papier schweben.
- Sie erschaffen den Eindruck, ein echter Gegenstand stünde auf dem Papier.
Das erste Prinzip: Zeichne eine Vertiefung ins Papier
Die Zeichnung, die wir im Tutorial eben zusammen angefertigt haben, folgt diesem Prinzip: Sie erschafft die Illusion, es gäbe einen Schacht, der in das Papier hineinführt. Nach demselben Prinzip lassen sich auch Tunnel, Löcher oder Spalten ins Papier zeichnen.
Wenn du dieses Prinzip weiter üben möchtest, schau dir doch mal diese Anleitung an:
Das zweite Prinzip: Lasse etwas über dem Papier schweben
Quasi der entgegengesetzte Ansatz ist es, einen Gegenstand vermeintlich über dem Papier schweben zu lassen. Da du hier meist etwas weniger stark mit Perspektive arbeiten musst, kann diese Art der 3D Zeichnung sich gut für dich eignen, wenn du das Zeichnen gerade noch lernst.
Diese Illusion lässt sich durch das teilweise Ausschneiden der Zeichnung verstärken, wie zum Beispiel hier:
Das dritte Prinzip: Erschaffe einen täuschend echten Gegenstand
Alternativ kannst du natürlich auch versuchen, einen Gegenstand nicht nur gegenständlich, sondern dreidimensional zu zeichnen. Das braucht sicherlich am meisten Übung, kann aber zu verblüffenden Effekten führen.
Auch für Anfänger geeignet ist das Zeichnen von Wassertropfen, die scheinbar auf dem Papier liegen:
Dieses Prinzip lässt sich bis ins extrem Realistische anwenden. Das folgende Beispiel setzt zwar voraus, dass du Bereits Erfahrung im Zeichnen von Gegenständen hast, zeigt aber, was im Bereich des dreidimensionalen Zeichnens alles möglich ist:
Fazit 3D Zeichnung: Einfacher als man denkt
Und, hast du auch den Eindruck, dass es zum dreidimensionalen Zeichnen weniger krasse Zeichenexpertise, sondern meistens einfach die richtige Idee braucht?
Wir finden: Mit relativ einfachen Mitteln kann man hier richtig viel erreichen! Wir hoffen in jedem Fall, dass du Spaß mit diesem etwas anderen Tutorial hattest! 😊
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Ich bin beim Wasserglas immer hin und wech!!Leider viel zu schnell gezeigt.Aber man merkt auf alle Fälle,daß da schon ein Profi zeichnet.
Funktioniert richtig gut
Man kann daraus was lernen